Alloantikörper sind
Antikörper, die sich gegen
Antigene (s. Antigen), z. B. gegen Blutgruppenantigene (
Blutgruppenantigene, erythrozytäre), richten, die eine Person nicht trägt, aber die bei anderen Individuen derselben Spezies vorkommen. Diese Antigene (
Alloantigene) sind meistens durch Mutation entstanden und haben keinen Krankheitswert. Alloantikörper spielen in der Transfusionsmedizin eine große Rolle, da es bei Transfusion von
Erythrozyten, die ein Antigen tragen, gegen den ein im Empfänger vorhandener Alloantikörper gerichtet ist, zu schweren hämolytischen Transfusionsreaktionen kommen kann. Zum Nachweis von Alloantikörpern führt man einen
Antikörpersuchtest durch. Hierzu verwendet man Suspensionen von 2 oder 3 Erythrozyten, deren Antigene bekannt sind und deren Antigenmuster sich ergänzt, um jeweils antigenpositive und -negative Erythrozyten einzusetzen. Zur Identifizierung und Ermittlung der
Spezifität eines Alloantikörpers wird die Reaktivität des
Serums mit verschiedenen Erythrozyten, deren Antigenmuster bekannt ist, analysiert und anhand der Reaktionsstärken die Antikörperspezifität identifiziert. Unter der Voraussetzung, dass ein Alloantikörper obligat vorhanden ist, wird er auch als Isoagglutinin (s.
Isoagglutinine) bezeichnet (z. B. Anti-A, Anti-B). Isoagglutinine sind eine Mischung von IgM, IgG und IgA, wobei der IgM-Typ zumeist überwiegt und in Gegenwart von
Komplement eine Hämolyse bewirken kann.
Autoantikörper sind hingegen Antikörper gegen Antigene, die eine Person selbst trägt.