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Granulozyten-Immunfluoreszenztest

Verfasst von: K. Kleesiek, C. Götting, J. Diekmann, J. Dreier und M. Schmidt
Granulozyten-Immunfluoreszenztest
Synonym(e)
Englischer Begriff
granulocyte immunofluorescence assay
Definition
Fluoreszenzmikroskopischer oder durchflusszytometrischer Nachweis granulozytenspezifischer Antikörpern mithilfe von fluoreszenzmarkierten Anti-Human-IgG-Antikörpern. Der Test wird vor allem bei verschiedenen Formen einer Immunneutropenie eingesetzt.
Funktion:
Im Granulozyten-Immunfluoreszenztest werden an Granulozyten gebundene Allo- oder Autoantikörper durch Zugabe eines mit einem Fluoreszenzfarbstoff markierten Sekundärantikörpers, meist FITC-konjugierte Anti-Human-IgG-Antikörper von Kaninchen oder Ziege, sichtbar gemacht. Beim direkten Granulozyten-Immunfluoreszenztest erfolgt ein Nachweis von Antikörper, die bereits in vivo als sog. granulozytenassoziierte Immunglobuline an die Granulozyten gebunden haben. Beim indirekten Granulozyten-Immunfluoreszenztest erfolgt eine In-vitro-Antikörperbindung an Testgranulozyten durch Inkubation mit der Serum-/Plasmaprobe. Bei bekannter Antikörperspezifität kann der indirekte Granulozyten-Immunfluoreszenztest auch zur Bestimmung des Granulozytenmerkmals eingesetzt werden. Die technische Durchführung erfolgt mittels Fluoreszenzmikroskopie oder Durchflusszytometrie. Bei Antikörperbindung zeigt die Mehrzahl der Granulozyten eine körnige bis lineare Membranfluoreszenz. Da HLA-Antikörper ebenfalls zu einem positiven Befunden führen können, sollten parallel Untersuchungen, z. B. ein Lymphozytotoxizitätstest, durchgeführt werden, um deren Anwesenheit auszuschließen.
Literatur
Curtis BR in American Association of Blood Banks (2014) Technical manual, 18. Aufl. S 453–474
Kiefel V (Hrsg) (2010) Transfusionsmedizin: Grundlagen – Therapie – Methodik, 4. Aufl. Springer, Berlin/Heidelberg/New York