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Orthopädie und Unfallchirurgie
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Publiziert am: 07.05.2021

Madelung-Deformität

Verfasst von: Sebastian Farr
Der Begriff Madelung-Deformität umfasst ein Krankheitsbild, bei dem es zu einer schweren Handgelenksdeformierung, bedingt durch den ulnopalmaren Verschluss der distalen Radiuswachstumsfuge, kommt. Als Ursache wird eine aberrante palmare Bandstruktur (Vickers-Ligament) angesehen. Die Madelung-Deformität kann mit einer Dyschondrosteose (Leri-Weill-Syndrom) assoziiert sein. Betroffene Patienten leiden meistens unter Schmerzen, Bewegungseinschränkung und dem auffälligen kosmetischen Aspekt. Differenzialdiagnostisch müssen vor allem posttraumatische und postinfektiöse Deformitäten sowie Skelettdysplasien ausgeschlossen werden. Eine chirurgische Therapie ist in den meisten Fällen zur Verhinderung und/oder Korrektur der Deformität notwendig. Gängige operative Maßnahmen umfassen die Physiolyse, Resektion des Vickers-Ligaments, Radiusdomosteotomie, Ulnaverkürzungsosteotomie, Epiphysiodesen sowie weitere alternative Therapieverfahren (u. a. Handgelenksarthroskopie, Keilosteotomien).

Einleitung

Die seltene Pathologie der Madelung-Deformität wurde nach derzeitigem Kenntnisstand erstmals im Jahr 1834 vom französischen Chirurgen Guillaume Dupuytren erwähnt (Dupuytren 1834). Der Namensgeber Otto W. Madelung war jedoch 1878 der Erste, der eine genauere Beschreibung und Therapieempfehlung dieses Krankheitsbildes verfasste (Madelung 1878).
Mit einer Inzidenz von nur 1,7 % aller angeborenen Handfehlbildungen handelt es sich um eine sehr seltene Erkrankung, die häufig bilateral und vermehrt bei Mädchen auftritt (Flatt 1994).
Bei der klassischen, angeborenen Madelung-Deformität kommt es zu einem vorzeitigen Verschluss des ulnarseitigen Anteils der distalen Radiuswachstumsfuge, was in weiterer Folge zu einer schweren dreidimensionalen Verformung und Deformierung des gesamten Handgelenks führt. Als Ursache für dieses Entstehen wird das sogenannte Vickers-Ligament angesehen. Hierbei handelt es sich um eine palmarseitig gelegene Bandstruktur, die von der Radiusmetaphyse zum Lunatum und Triquetrum zieht und eine Art Verstärkung des palmaren Bandapparats darstellt. Es wird vermutet, dass diese Struktur zum beschriebenen vorzeitigen Fugenverschluss und somit zur Deformierung führt. Interessanterweise kann diese Struktur jedoch nicht in allen Fällen mit Madelung-Deformität radiologisch und intraoperativ gefunden werden, was zur Unsicherheit bezüglich der eindeutigen Ursache in der Literatur beiträgt. Manche Autoren sehen dieses Ligament eher als Folge denn als Ursache an, da ihrer Meinung nach ein kongenital angelegtes Ligament viel früher schon zu einer massiven Deformität führen müsste (Waters und Bae 2012). Des Weiteren wurden Varianten des M. pronator quadratus sowie akzessorische Muskeln (M. flexor carpi radialis brevis vel profundus) beschrieben (Langer et al. 2015).
Bei vielen Patienten mit Madelung-Deformität liegt eine syndromale Beteiligung im Rahmen einer autosomal-dominant vererbten Dyschondrosteose (Leri-Weill-Syndrom) vor (Leri und Weill 1929). Die genetische Grundlage für das Entstehen dieses Syndroms liegt in einer Mutation oder Haploinsuffizienz des SHOX-(„single homeobox“-)Gens (Seki et al. 2014), eines Gens, das für die embryonale Skelettentwicklung von grundlegender Bedeutung ist. Diese Genmutation liegt in 67 % der Fälle mit Madelung-Deformität vor (Flanagan et al. 2002). Als Folge davon entsteht eine schwere Störung der säulenartigen Anordnung der Knorpelzellen im Bereich der Wachstumszone (Munns et al. 2001). Die Knorpelzellen sind nestartig statt vertikal angeordnet, die hypertrophe Zone ist ausgeweitet und die proliferative Zone reduziert (Abb. 1; Munns et al. 2001).
Ein Fallbericht beschrieb auch eine De-novo-GNAS-Mutation bei einer Patientin mit Madelung-Deformität und mehreren assoziierten Begleitsymptomen wie Brachymetakarpie und Brachydaktylie (Rump et al. 2011). Die genetischen Grundlagen der isolierten Form der Madelung-Deformität konnten hingegen bis jetzt noch nicht geklärt werden. Hier liegt, im Gegensatz zur syndromalen Form, üblicherweise eine Körpergröße über der 25. Perzentile vor (Felman und Kirkpatrick 1969).
Nach Zebala et al. (2007) wird die Madelung-Deformität in 2 Typen unterteilt, den distalen Typ und den longitudinalen Typ (Abb. 2). Auch wenn diese Unterteilung keine echte therapeutische Konsequenz zur Folge hat, so lässt sich doch grob die Schwere der Deformität erahnen, da Patienten mit dem longitudinalen Typ eine ausgeprägtere Deformität aufweisen und in 100 % ein Leri-Weill-Syndrom zeigen (Zebala et al. 2007). In der rezenten Einteilung angeborener Fehlbildungen der Hand und oberen Extremität nach Oberg, Manske und Tonkin (OMT-Klassifikation) wird die Madelung-Deformität unter IA2vii (Malformationen/Abnormale Achsdifferenzierung/Radial-ulnar) aufgeführt (Tonkin et al. 2013).

Diagnostik

Klinik

Madelung-Patienten mit assoziiertem Leri-Weill-Syndrom zeigen phänotypisch eine reduzierte Körpergröße und einen etwas gedrungenen Körperbau (Abb. 3A). Eine familiäre Ursache kann anhand der mit betroffenen Eltern verifiziert werden, und die reduzierte Körpergröße wird von den Familien üblicherweise als normal empfunden. Die Klinik der Madelung-Deformität ist durch eine progrediente Deformierung des Handgelenks gekennzeichnet, die sich üblicherweise im 10.–12. Lebensjahr im Rahmen des pubertären Wachstumsschubes bemerkbar macht.
Meistens kommt es zunächst durch die distal hervortretende Ulna zu einer störenden kosmetischen Beeinträchtigung für die jugendlichen Patienten. Daneben manifestiert sich die Deformität durch Bewegungseinschränkung – vor allem in der Dorsalextension des Handgelenks sowie Supination – und chronische Handgelenksschmerzen im Alltag (Schmidt-Rohlfing et al. 2001; Farr et al. 2012). Erfahrungsgemäß berichten Patienten mit mittelgradiger Ausprägung oft über stärkere Schmerzen als jene mit schwerer Deformität und groben Bewegungseinschränkungen, die eher intermittierende Beschwerden schildern. Die Deformität des Radius führt zu einer palmaren Subluxation des Carpus, die sich in einer Bajonettposition des Handgelenks darstellt (Abb. 3B). Als Folge davon steht die Ulna in Relation verstärkt dorsal, auch wenn dies im eigentlichen Sinn keine echte Subluxation darstellt, sondern lediglich eine Folge des carpalen Abrutsches ist. Die Ulna kann somit ungebremst weiter wachsen und somit eine Überlänge entwickeln.

Bildgebung

Die radiologische Bildgebung zeigt klassische, pathognomonische Zeichen dieser Deformität (Cook et al. 1996). Durch die ulnopalmare Obliteration der distalen Radiuswachstumsfuge kommt es zu einer Steilstellung (Abb. 4) und verstärkten Palmarinklination (Abb. 5) des Radiusplateaus. Die Gelenksflächen im Radiusbereich sind insgesamt kleiner als bei Gesunden, die Fossa lunata irregulär und stark konkav verformt (Peymani et al. 2019a). Als Folge davon zeigt der nach palmar subluxierende Carpus eine V-förmige Konfiguration (Pyramidalisation; Abb. 4). Der gesamte Unterarm ist relativ verkürzt mit auffälligem Varusschwung. In vielen, aber nicht allen Fällen haben Patienten im Bereich der distalen Radiusmetaphyse eine hypointense Einkerbung, die den Ursprung des Vickers-Ligaments darstellt (Abb. 6). In seltenen Fällen macht sich die Deformität erstmals durch Ruptur von Strecksehnen bemerkbar (Shahcheraghi et al. 2015).
Während die klassische Madelung-Deformität üblicherweise eindeutig die genannten radiologischen Auffälligkeiten zeigt, finden sich bei der milden Form fließende Übergänge zur Norm, die kaum oder nur sehr schwer abzugrenzen sind (Farr et al. 2018). Zur Hilfestellung wurden von McCarroll et al. (2005) radiologische Parameter beschrieben, die das Ausmaß der Deformität definieren (Tab. 1; Abb. 7).
Tab. 1
Radiologische Parameter einer Madelung-Deformität
• Ulnare Verkippung des Radiusplateaus
• Lunatumabsenkung
• Fossa-Winkel
• Palmare Verkippung des Radiusplateaus
• Palmare carpale Verschiebung
Insbesondere betreffend der Ulnaüberlänge herrscht diagnostische Unklarheit in der Literatur. So wird der Lunatumabsenkung bei dieser Pathologie eine noch höhere Genauigkeit als der in der Handchirurgie üblicherweise verwendeten Ulnavarianz beigemessen (Farr und Bae 2015). Eine rezente Arbeit beschreibt auch die Möglichkeit, das Deformitätenausmaß anhand des Capitatums abzumessen (Hegazy et al. 2019), auch wenn die therapeutische Konsequenz dieser Parameter noch nicht geklärt ist. Eine ausgeprägte Überlänge der Ulna führt stets zu einer Inkongruenz des distalen Radioulnargelenks (Abb. 4B).
Neben der Röntgendarstellung existieren weitere diagnostische Modalitäten, die nur in ausgewählten Fällen zur Anwendung kommen. Die Magnetresonanztomografie (MRT) kann beispielsweise zur Darstellung assoziierter Pathologien, wie z. B. Rupturen des triangulären fibrokartilaginären Komplexes (TFCC), oder der Ausprägung des Vickers-Ligaments zu Hilfe genommen werden (Abb. 8; Stehling et al. 2009). So lässt sich der Verlauf des Ligaments zwischen Radius und Lunatum sowie ein zusätzlicher Anteil, der ulnodorsal des Vickers-Ligament zwischen Radius und Triquetrum verläuft (radiotriquetrales Ligament, Abb. 8B, D; Hanson et al. 2019; Stehling et al. 2009), abgrenzen.
Die Computertomografie (CT) hat lediglich in der Diagnostik der posttraumatischen Madelung-Deformität zur Beurteilung des Wachstumsfugenverschlusses (u. a. zwecks operativer Planung) Bedeutung. Dreidimensionale CT-Rekonstruktionen finden in der präoperativen Anfertigung von patientenspezifischen Schnittblöcken Anwendung.

Genetische Analyse

Zusätzlich zur klinisch-radiologischen Diagnostik ermöglicht die Genanalyse eine genaue Aufklärung mit Hinblick auf das weitere Vererbungsmuster. Dies ist jedoch für die orthopädische Diagnostik nicht unbedingt notwendig und wird von den Patienten erfahrungsgemäß auch abgelehnt.

Differenzialdiagnostik

Differenzialdiagnostisch gilt es vor allem, Madelung-ähnliche Typen wie die posttraumatische Madelung-Deformität sowie postinfektiöse Formen und Skelettdysplasien (multiple hereditäre Exostosenerkrankung, Morbus Ollier, Mucopolysaccharidose) auszuschließen (Ali et al. 2015). Auch wurden bereits Fälle eines „Reverse“-Madelung beschrieben (Buck-Gramcko 1998; Ali et al. 2015; Rajput et al. 2005), wo es durch ein dorsal gelegenes Band zu einem dorsalen carpalen Abrutsch kommt. In diesem Fall zeigt sich eine ulnopalmare Instabilität des distalen Radioulnargelenks (Buck-Gramcko 1998).

Therapie

Therapieziel

Ziel der Behandlung von Patienten mit Madelung-Deformität ist eine funktionelle, frei bewegliche Extremität sowie Schmerzfreiheit zu erreichen. Bestehende Schmerzen und/oder Deformität werden daher im Allgemeinen als Hauptindikation zur operativen Behandlung gesehen (Peymani et al. 2019b). Nicht zuletzt ist aber auch gerade der kosmetische Aspekt für die Mehrheit der betroffenen Patienten der eigentlich ausschlaggebende Grund, um eine operative Korrektur durchzuführen.
Der optimale Zeitpunkt zur Korrektur wird leider sehr oft verpasst, da die Patienten üblicherweise erst nach Auftreten der sich ausbildenden Deformität vorstellig werden. Je früher die obliterierte Fuge mitsamt einem Vickers-Ligament bei erkannter Pathologie entfernt wird (Physiolyse), desto besser kann die Handgelenksdeformität verhindert werden. Dies wäre bei eindeutiger, gesicherter Diagnose schon im asymptomatischen Stadium präventiv angezeigt. Sollte die Deformität bereits ausgeprägt erkennbar sein, gilt es, die dreidimensionale Fehlstellung zu korrigieren. Hierzu muss einerseits der Radius in seiner frontalen und sagittalen Fehlstellung sowie die Überlänge der Ulna durch rechtzeitige Epiphysiodese oder Ulnaverkürzungsosteotomie (Bruno et al. 2003; Laffosse et al. 2009) korrigiert werden. Auch bei Erwachsenen mit Madelung-Deformität haben diese Techniken einen Stellenwert, wenngleich in diesem Fall auch palliative Maßnahmen wie das Sauvée-Kapandji-Verfahren vermehrt Anwendung finden (Angelini et al. 1996).

Konservative Therapie

Eine konservative Therapie ist entsprechend der Grunderkrankung nicht erfolgsversprechend. Ergo- und physiotherapeutische Maßnahmen können die entstehende Deformität nicht verhindern, haben allerdings in der Behandlung von milden Fällen sowie in der postoperativen Phase einen großen Stellenwert in der Wiederherstellung eines physiologischen Bewegungsausmaßes.

Operative Therapie

Die operative Behandlung der Madelung-Deformität ist primär vom Beginn und Ausmaß der klinischen Symptomatik abhängig. Jugendliche mit nur geringer funktioneller Einschränkung und/oder Beschwerden und weitestgehend verschlossenen Fugen bedürfen keiner operativen Behandlung. Die etablierten Therapieoptionen umfassen neben der Physiolyse die Korrektur des Radius und der Ulna, Epiphysiodesen sowie weiterführende Optionen wie die Handgelenksarthroskopie.

Physiolyse

Ziel der Physiolyse ist, durch frühzeitige Durchtrennung und Resektion des Vickers-Ligaments sowie Entfernung der obliterierten Wachstumsfuge ein annähernd normales Wachstum des Radius zu ermöglichen. Die Technik wurde erstmals von Vickers und Nielsen (1992) beschrieben. Wie bereits angesprochen ist eine frühzeitige Physiolyse (<10 Jahre) zur Verhinderung der Deformität grundsätzlich sinnvoll. Nach palmarem Zugang auf den Radius und Reflexion des Pronator quadratus wird bis auf den Bandapparat hinpräpariert, wo sich meistens – aber nicht immer – ein straffes, kräftiges Ligament darstellen lässt. Manchmal ist dies nicht klar abgrenzbar, sondern entspricht einer Verdickung der palmaren Bänder. Dieses sollte jedenfalls bis an den Ursprung etwas weiter metaphysär verfolgt und reseziert werden (Abb. 9). Danach wird unter Röntgenkontrolle die ulnarseitige, verschlossene Fuge geortet und der entsprechende Anteil des Radius durch Osteotomie mit dem Meißel entfernt (Abb. 10). Es gilt so viel zu resezieren, bis die gesunde, weiße Wachstumsfuge eindeutig zu erkennen ist. Die von Vickers beschriebene autologe Fettinterposition ist unserer Erfahrung nach nicht zwingend notwendig. Eine Radiusdomosteotomie kann bedarfsweise zusätzlich durchgeführt werden.

Radiusdomosteotomie

Ein essenzieller Schritt zur Behandlung der Fehlstellung ist die Korrektur der Fehlstellung des distalen Radius (Harley et al. 2006). Die domförmige Radiusosteotomie (Abb. 11) ermöglicht eine dreidimensionale Korrektur, d. h. Abflachung des steilen Radiusplateaus sowie Wiederherstellung einer physiologischen Palmarneigung von ca. 10° unter geringer Morbidität (Abb. 12). Durch diese Korrekturmaßnahme wird einerseits die kosmetisch störende Bajonettstellung aufgehoben, andererseits ein physiologisches Bewegungsausmaß des Handgelenks wiederhergestellt. Die Radiusdomosteotomie ist nahezu bei allen Fällen mit etablierter, klassischer Madelung-Deformität indiziert.
Je nachdem ob eine Resektion des Vickers-Ligaments angestrebt wird oder nicht, erfolgt die Hautinzision eher zentral oder als klassischer Henry-Zugang weiter radialseitig. Das Periost wird inzidiert, vorsichtig weggeschoben und Haken zum Schutz der Weichteile inklusive Gefäßbündel eingesetzt. Unter Bildwandlerkontrolle wird die gewünschte Stelle der Osteotomie, die nicht in das distale Radioulnargelenk reichen darf, markiert und nun eine nach distal konkave Osteotomie, die sich bis zur dorsalen kortikalen Begrenzung zieht, angezeichnet. Mithilfe eines schmalen Klingenmeißels wird die Osteotomie sukzessive angelegt, bis das distale Fragment flexibel ist. Ein dorsal eingebrachter „Joystick“-Bohrdraht kann die Reorientierung des distalen Radius erleichtern. Es gilt streng darauf zu achten, nicht nur ein flacheres Radiusplateau zu erreichen, sondern vor allem auch eine relative Dorsalkippung des Fragments zu bewerkstelligen. In dieser Situation erfolgt eine Fixation mit 3 Bohrdrähten. Eine Verplattung, wie von manchen Autoren aufgrund der Stabilität bevorzugt, ist nach eigener Erfahrung nicht notwendig. Ein Vorteil dieser Technik ist außerdem die Möglichkeit, ein geringes Maß an Distalisierung und somit Radiusverlängerung innerhalb der konkaven Osteotomiestelle zu erreichen. In Fällen mit geringer Ulnaüberlänge kann dies ggf. zur Gelenksnivellierung ausreichen.

Ulnaverkürzungsosteotomie

Die Indikation zur Ulnaverkürzungsosteotomie wird ab einer entsprechenden Überlänge von 3–4 mm gestellt (Abb. 12C, D). Sie wird wie beim Erwachsenen über eine dorsoulnare Hautinzision durchgeführt. Eine rein ulnarseitige Inzision muss vermieden werden, da dies ggf. beim Abstützen des Armes (z. B. Schreibtätigkeit) störend sein kann. Im ECU/FCU-Intervall wird auf die Ulna eingegangen, deperiostiert und dann eine Verkürzung mit entsprechend winkelstabiler Plattenfixation eingeleitet. Es existieren mehrere Plattensysteme, die eleganterweise eine Verkürzung nach erfolgter Plattenfixation proximal und distal ermöglichen. Eine Zugschraube durch die Osteotomiestelle sowie Reapproximierung des Periostes erleichtern die knöcherne Konsolidierung. Alternative distale Ulnaverkürzungs- oder Resektionsmethoden (z. B. Wafer-Verfahren, Operation nach Darrach) spielen in der Kinderhandchirurgie keine Rolle. Die Ulnaverkürzung sollte stets nach einer etwaigen Radiusdomosteotomie erfolgen, da erst nach letzterer das definitive Ausmaß der Ulnaüberlänge erkennbar ist.

Epiphysiodese

Die etwaigen Epiphysiodesen von Radius und Ulna (Abb. 13) müssen bei der Therapieplanung grundsätzlich mit angedacht werden. Je nach Alter des Patienten und Zustand der Skelettreife können sich noch offene oder bereits verschließende Wachstumsfugen vorfinden. Leider existieren bis dato keine klaren Richtlinien, wann ebensolche Epiphysiodesen zwingend durchgeführt werden sollten. Eigener Erfahrung zufolge zeigte sich jedoch bei Patienten zwischen 10–14 Jahren, dass eine additive Ulnaepiphysiodese eine spätere, sekundäre Ulnaverkürzungsosteotomie verhindern kann (Farr et al. 2016). Ulnarseitig kann die Indikation daher bei über 10-Jährigen generell etwas großzügiger gestellt und auch in Kombination mit einer Ulnaverkürzung durchgeführt werden. Die Radiusepiphysiodese kann im Rahmen der Domosteotomie bei schweren Deformitäten mit gering bis mittelgradigem Restwachstum angedacht werden. Bei jüngeren Patienten mit viel Restwachstum ist diese aufgrund der ohnedies geringeren Unterarmlänge kontraindiziert. Sowohl radial- als auch ulnarseitig sollte die Epiphysiodese über zumindest eine Miniinzision erfolgen, um keine Verletzung der sensiblen Hautnervenäste zu verursachen. Die Operationstechnik mit Bohrer erfordert ein hohes Maß an Präzision und Geduld, um einen sicheren und suffizienten Verschluss der Fuge zu erzielen.

Arthroskopie

Die Handgelenksarthroskopie hat in der Behandlung der Madelung-Deformität einen geringen, aber nicht zu vernachlässigenden Stellenwert. Eigenen Ergebnissen zufolge ist bekannt, dass diese Patienten oft zu chronischen Handgelenksbeschwerden neigen und in vielen Fällen eine zusätzliche TFCC-Ruptur vorliegt (Farr et al. 2012). Sollte der klinisch-radiologische Verdacht auf eine assoziierte, eindeutige ulnocarpale Pathologie abseits der Subluxation vorliegen, ist eine arthroskopische Evaluierung sinnvoll. Hierfür benötigt man üblicherweise neben der standardmäßigen Portale 3/4 und 6R ein 6U-Portal, um den Gelenksraum ausreichend inspizieren und ggf. „outside-in“ Refixationsnähte setzen zu können (Abb. 14).

Alternative Techniken

Alternative Techniken wurden insbesondere betreffend der Radiuskorrektur beschrieben. Diese reichen von Keilosteotomien („closing wedge“, „opening wedge“, „reverse wedge“) bis hin zur Kallusdistraktion mittels externem Fixateur (de Paula et al. 2006; Mallard et al. 2013; Gausepohl 2019; Houshian et al. 2000). Auch wenn sich diese Techniken im breiten Gebrauch weniger durchsetzen konnten, sind die beschriebenen Ergebnisse der meisten Fallberichte und Serien zufriedenstellend. Mehrere Arbeiten berichten mittlerweile über die Anwendung von patientenspezifischen Schnittblöcken (3-D-Druck) zur präziseren Osteotomieführung (Imai et al. 2013; Yanagisawa et al. 2017). Ob diese kostspieligen Techniken einen Vorteil gegenüber den konventionellen Techniken bringen, werden zukünftige Studien zeigen. Weitere Rettungsmethoden zur Wiederherstellung der Pro- und Supination oder Schmerzreduktion wurden primär bei älteren Madelung-Patienten beschrieben. Diese umfassen unter anderem das Sauvée-Kapandji-Verfahren (Angelini et al. 1996; Kaempf de Oliveira et al. 2018) und die Handgelenksdenervation (Pilny et al. 2019).

Korrekturgrenzen

Die Therapiemöglichkeiten bei dieser angeborenen Deformität sind, wie schon vorher erwähnt, größtenteils vom Erstvorstellungszeitpunkt und Alter des Patienten abhängig. Sollten das Patientenalter fortgeschritten sein und schon jahrelange Bewegungseinschränkungen bestehen, ist es unter Umständen trotz Korrektureingriffen nicht möglich, ein vollständiges Bewegungsausmaß zu erreichen. In diesen Fällen, vor allem kombiniert mit dem longitudinalen Madelung-Typ, kann die Unterarmgesamtlänge unzufriedenstellend bleiben. Es sollte trotzdem erwähnt werden, dass selbst erwachsene Patienten mit lange bestehender, unbehandelter Madelung-Deformität erstaunlich oft relativ gut mit der betroffenen Extremität zurechtkommen.

Komplikationen

Komplikationen bei der Behandlung der Madelung-Deformität umfassen operative Standardkomplikationen (Infektion, Keloidbildung, CRPS), iatrogene Verletzung der sensiblen N.-radialis- und N.-ulnaris-Äste oder der Wachstumsfuge, inkomplette Physiolyse, etwaige Revisionsoperationen aufgrund Rezidivfehlstellung oder die Notwendigkeit zu weiteren rekonstruktiven Verfahren (Peymani et al. 2019b). Gerade eine zunächst nicht behandelte Ulnaüberlänge kann in vielen Fällen Folgeeingriffe notwendig machen.

Nachbehandlung

Die postoperative Ruhigstellung der Hand muss abhängig von der gewählten Operationstechnik erfolgen. Nach reiner Physiolyse kann anschließend an eine initiale, protektive Ruhigstellung von 7–14 Tagen bereits mit ergotherapeutischer Remobilisierung begonnen werden. Im Gegensatz dazu ist nach Korrektur- und/oder Verkürzungsosteotomien eine Gipsruhigstellung für 4–6 Wochen, abhängig von der radiologischen Konsolidierung, angezeigt. Danach empfiehlt es sich, eine abnehmbare Unterarmschiene für 6–8 Wochen während der Therapiephase einzusetzen.

Verlauf und Ergebnisse

Der Verlauf der Erkrankung sollte insbesondere bei Kindern mit früher Diagnosestellung engmaschig kontrolliert werden. So kann – beim noch beschwerdefreien Kind – die Zunahme der Deformität rasch erkannt und eine operative Therapie rechtzeitig eingeleitet werden. Grundsätzlich sind die Ergebnisse der diversen etablierten Verfahren in der Literatur als sehr gut zu bewerten, auch wenn ausschließlich Level-4-Studien vorliegen (Peymani et al. 2019b).
Vickers und Nielsen beschrieben anhand von 11 mit Physiolyse behandelten Patienten (15 Hände) Schmerzreduktion bei allen und völlige Schmerzfreiheit bei 4 Fällen (Vickers und Nielsen 1992). Eine Verschlechterung der Deformität konnte unter Verbesserung des Fugenwinkels von durchschnittlich 10° (0–28°) verhindert werden. Otte et al. (2019) zeigten, dass neben der radiologischen Verbesserung von durchschnittlich 7,5° (0–20°) auch eine deutliche Supinationsverbesserung und Schmerzreduktion nach Physiolyse erreicht werden konnten. Eine Langzeitnachuntersuchung nach Radiusdomosteotomie von 18 Kindern (26 Hände) zeigte, dass sowohl Radiusinklination als auch Handgelenksbewegungsausmaß (Abb. 15) über den Nachuntersuchungszeitraum von 7–14 Jahren erhalten werden konnten (Steinman et al. 2013). Interessanterweise zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen initialem Ausmaß der Deformität und späterem Arthrosegrad bzw. klinischem Ergebnis. Eine weitere Langzeituntersuchung konnte nach kombinierter Radius- und Ulnaosteotomie eine wiederhergestellte Kongruenz im distalen Radioulnargelenk aufzeigen (Salon et al. 2000).
Bezüglich der exakten Indikationsstellung zur Ulnaverkürzungsosteotomie liegen bis dato keine genauen Richtlinien vor. Eine retrospektive Studie von Farr et al. (2016) zeigte allerdings, dass Patienten mit Ulnavarianz >5 mm und Lunatumabsenkung >4 mm in 67 % bzw. 53 % der Fälle eine Ulnaverkürzung aufgrund ihrer Beschwerden erhielten. Eine progrediente Verschlechterung der palmaren carpalen Verschiebung war ein signifikanter Faktor für die Notwendigkeit einer späteren, sekundären Ulnaverkürzung. Ein kleine Fallserie von 5 operierten Madelung-Patienten konnte des Weiteren keine Hinweise für signifikante Arthrosezeichen nach einem Untersuchungszeitraum von durchschnittlich 34 Jahren finden (Potenza et al. 2007). Weitere Studien mit ausreichender Fallzahl müssen dies allerdings nach genauerer radiologischer Evaluierung erst bestätigen.
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