Das Immunsystem des Darms scheint besonders bei Morbus Crohn infolge krankheitsspezifischer Autoimmunreaktionen Antikörper gegen alle möglichen in der Darmwand präsenten Antigene zu produzieren, bedingt durch die Adjuvanswirkung der spezifischen Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem relevanten Autoantigen. Ebenso wie Antikörper gegen das Kolonepithel finden sich bei Morbus Crohn auch Antikörper gegen Saccharomyces cerevisiae (ASCA) und Antikörper gegen verschiedene Infektionserreger im Serum der Patienten.
Autoantikörper sind bei +4 °C bis zu 2 Wochen lang beständig, bei −20 °C über Monate und Jahre hinweg.
Analytik
Für die Untersuchung der Autoantikörper gegen Enterozyten wird die indirekte Immunfluoreszenz (Immunfluoreszenz, indirekte) eingesetzt, Ausgangsverdünnung ist 1:10. Es reagiert das Zytoplasma der Epithelzellen des Darms, einschließlich der Becherzellen. Zu den verschiedenen Darmabschnitten besteht die gleiche Affinität.
Wegen der geringen Krankheitsspezifität lohnt es sich nicht, diese Autoantikörper weiter in Betracht zu ziehen.
Literatur
Stöcker W, Otte M, Ulrich S et al (1987) Autoimmunity to pancreatic juice in Crohn’s disease. Results of an autoantibody screening in patients with chronic inflammatory bowel disease. Scand J Gastroenterol Suppl 139:41–52CrossRefPubMed