Die Bestimmung der CK-MB-Isoformen ist theoretisch von gewisser praktischer Bedeutung für die Diagnose des akuten
Myokardinfarkts. Im normalen
Plasma liegen die beiden Varianten CKMB
2 (Gewebsform) und CK-MB
1 (postsynthetische Variante im Blut) im Verhältnis 1:1 vor. Bei Freisetzung von CKMB
2 aus geschädigten Myokardgewebe verschiebt sich das CKMB
2:CKMB
1-Verhältnis von 1:1 zu 2:1 innerhalb von 2–4 Stunden nach dem myokardialen Ereignis. Diese Verschiebung ist auch dann bereits schon nachweisbar, wenn sich die CK-MB-Plasmakonzentration noch im Referenzbereich befindet. Das CKMB
2:CKMB
1-Verhältnis ist somit ein Frühmarker der myokardialen Schädigung. Eine Ratio von >1,5:1 gilt als diagnostisches Kriterium. Wenn 6 Stunden nach dem Ereignis eine Ratio von 1:1 ermittelt wird, kann ein Myokardinfarkt sicher ausgeschlossen werden. Da sich das CKMB
2:CKMB
1-Verhältnis innerhalb von 18–30 Stunden wieder normalisiert, ist die Bestimmung theoretisch als Reinfarktmarker einsetzbar. Die hohen technischen und zeitlichen Anforderungen der Analytik sowie die Verfügbarkeit anderer Methoden (v. a. der
Troponine) verhindern jedoch eine Anwendung dieses Verfahren in der Routinediagnostik. Daneben führen auch Skelettmuskelschädigungen zu einem Anstieg des CKMB
2:CKMB
1-Verhältnisses.