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Liquor/Serum-IgM-Quotient

Verfasst von: T. O. Kleine
Liquor/Serum-IgM-Quotient
Synonym(e)
QIgM
Englischer Begriff
QIgM
Definition
Liquor/Serum-Quotient der IgM-Konzentration [IgM]: QIgM.
Struktur
Untersuchungsmaterial – Entnahmebedingungen
1 mL native, entzellte cerebrospinale Flüssigkeit (CSF) (Ventrikel, subokzipital (SOP), lumbal) 1–2 Stunden alt, 0,5 mL simultan gewonnenes Blutserum, hämolysefrei.
Probenstabilität
Lagerung bis zu 2 Monaten bei ca. 5 °C in sterilen verschlossenen Plastikröhrchen, z. B. aus Polystyrol.
Analytik
Referenzbereich – Erwachsene
Liquor
Liquor/Serum-IgM-Quotient
Median (0- bis 100-%-Bereich)
Lumbal
0,11 (0,04–0,38) × 10−3
SOP
<0,11 × 10−3
Referenzbereich – Kinder
Nicht vorhanden; QIgM ist abhängig von der Blut-Hirn-Schranken- (BHS-) Funktion und damit ein Schrankenparameter, der von [IgM] im Serum beeinflusst wird. Dazu kommt eine Altersabhängigkeit von QIgM, die besonders bei Kleinkindern mit unreifer BHS-Funktion ausgeprägt ist.
Diagnostische Wertigkeit
Hohe Konzentrationen von Monomer-IgM in CSF liefern falsch-erhöhte [IgM] und QIgM-Werte, wenn CSF-Monomer-IgM mit Pentamer-IgM-Standard bestimmt wird mittels Serumstandard.
QIgM ist eine beeinflussbare und störanfällige Kenngröße des Liquor-Routineprogramms, die bei der IgM-Bestimmung, intrathekal rechnerisch oder empirisch, benötigt wird. Bei Ringversuchen wird QIgM nicht zertifiziert, da in den Richtlinien der Bundesärztekammer hierzu keine Angaben gemacht werden.
Literatur
Kleine TO (2004) Qualitätskontrolle in der Liquordiagnostik: Anmerkungen zur Analyse von Proteinen und Interpretation von Liquor/Serum-Konzentrationsquotienten sowie zu Formeln bei der Diagnostik der Blut/Liquor-Schranken-Funktion und intrathekalen Immunglobulinproduktion. J Lab Med 28:6–13