Das Phänomen tritt bei einigen Seren auf, die nur dann zur
Agglutination bzw. Präzipitation von
Antigenen (s. Antigen) führen, wenn sie stark verdünnt werden. Häufig ist die Ursache nicht nur der Antikörper-Überschuss, der durch Umhüllung der Antigene eine Quervernetzung der
Immunkomplexe verhindert, sondern einige
Antikörper (blockierende oder
inkomplette Antikörper) reagieren mit den korrespondierenden Antigenen so, dass eine Agglutination (Präzipitation) unterbleibt. Unter Veränderung der Reaktionsbedingungen (u. a. Absenkung der Ionenstärke oder Vergrößerung des Proteingehaltes) kann die Quervernetzung ausgelöst werden. Beim Spezialfall von Antigen-Antikörper-Präzipitationen oder -Agglutinationen mit quantitativer Bestimmung der Immunkomplexe (dabei hakenförmige Kalibrationskurve = Heidelberger Kurve) spricht man (im Kalibrationskurvenbereich außerhalb des aufsteigenden Teils) anstelle von Prozoneneffekt vom
High-Dose-Hook-Effekt (mit gegenüber dem aufsteigenden Kurventeil geringerer Vernetzung der Immunkomplexe und im absteigenden Kurventeil außerdem teilweise löslichen Immunkomplexen).