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Radioenzymassay (REA)

Verfasst von: W. Hubl
Radioenzymassay (REA)
Synonym(e)
REA; Radioenzymatische Bestimmung; Radioenzymatischer Assay
Englischer Begriff
radioenzymatic assay
Definition
Beim Radioenzymassay (REA) wird eine radioaktiv markierte funktionelle Gruppe, z. B. eine Methylgruppe, mithilfe eines Enzyms auf die zu bestimmende Substanz (Analyt) übertragen. Nach Reinigung und Auftrennung der radioaktiven Endprodukte wird das isolierte Endprodukt des Analyten mit einem Messgerät für die verwendete Radioaktivtät, z. B. Gamma- bzw. Beta-Zähler, quantitativ bestimmt.
Beschreibung
Eine häufige Anwendung des REA lag in der Zeit vor den direkten Immunoassays bzw. den heutigen HPLC-Verfahren im Einsatz zur Bestimmung der Katecholamine. Hierbei erfolgte die radioenzymatische Methylierung mittels der Catechol-O-Methyltransferase (COMT). Die Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin wurden dabei in die Metanephrine umgewandelt und radioaktiv gemessen. Über Standardkurven wurden die Ausgangsprodukte Adrenalin und Noradrenalin quantitativ bestimmt. Ein weiteres Anwendungsgebiet des REA war beispielsweise die Bestimmung von Carnitin im Rahmen des Fettsäurenmetabolismus.
Heute besitzt der REA keine Praxisrelevanz mehr, weil zahlreiche neue Verfahren eingeführt wurden (Immunoassay, HPLC-MS), die eine bedeutend höhere diagnostische Relevanz besitzen.
Literatur
Barth A (1984) Comparative evaluation of two radioenzymatic procedures designed to determine noradrenaline in the plasma (COMT assay and PNMT assay) Dissertation, Universität Köln, Medizinische Fakultät
Kennedy B, Ziegler MG (1990) A more sensitive and specific radioenzymatic assay for catecholamines. Life Sci 47:2143–2153CrossRefPubMed
Vemez L (2005) Analysis of carnitine and acylcarnitines in biological fluids and application to a clinical study. Dissertation, Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Genf