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26.04.2024 | Originalien

Empfundener Nutzen der Einbindung von Physician Assistants in die chirurgische Prozessqualität und Weiterbildung in Deutschland

Ergebnisse einer interprofessionellen Online-Umfrage

verfasst von: Stephanie Schneider, Dirk Stengel, Julia Seifert, Axel Ekkernkamp, Johanna Ludwig

Erschienen in: Die Unfallchirurgie

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Zusammenfassung

Hintergrund

Das Berufsbild des Physician Assistant (PA) ist im Vergleich zu anderen Ländern im deutschen Gesundheitssystem noch unterrepräsentiert. Gerade in den operativen Fächern könnten PA Ärzt*innen durch die Übernahme von delegierbaren Routinetätigkeiten entlasten und somit auch Zeit und Ressourcen für die chirurgische Weiterbildung schaffen.

Ziel

Es wurde die Frage gestellt, ob nach Einschätzung interprofessioneller Expert(inn)en der Einsatz von PA zu einer Optimierung der chirurgischen Weiterbildung und zum Zeitgewinn für die operative Qualifizierung in Deutschland führen kann.

Material und Methoden

Nach einer Recherche von systematischen Übersichtsarbeiten zum derzeitigen Kenntnisstand i. S. eines „Umbrella Review“ wurde über soziale Netzwerke eine Online-Umfrage unter Chirurg*innen und PA initiiert, welche aktuelle und gewünschte klinische Tätigkeitsfelder von PA in der Chirurgie sowie deren zukünftigen Einfluss auf die fachärztliche Weiterbildung in Deutschland beschreiben sollte.

Ergebnisse

Es wurden 9 systematische Reviews identifiziert, welche international einen günstigen Einfluss von PA auf die stationäre Verweildauer, direkte Kosten und Behandlungsergebnisse im chirurgischen Szenario nahelegen. Vollständige Fragebögen aus der Online-Umfrage lagen von 234/284 (82 %) Chirurg*innen und 114/117 (97 %) PA vor. Kliniken mit ≥ 90 chirurgischen Betten beschäftigten weitaus häufiger PA (65 %) als kleinere Institutionen (40 %). Bei grundsätzlich hoher Zufriedenheit beider Berufsgruppen mit der Integration von PA in klinische Arbeitsabläufe bestehen graduell unterschiedliche Auffassungen über deren Schwerpunktausrichtung. Physician Assistants wünschen sich eine höhere Verantwortung in der Anordnung und Interpretation diagnostischer Tests, der Kommunikation mit Patient*innen und im OP. Chirurg*innen sind besorgt, dass PA ärztliche Stellen ersetzen könnten.

Diskussion

PA können die Gesundheitsversorgung in Deutschland auf verschiedenen Ebenen bereichern und auch die chirurgische Weiterbildung verbessern. Hierbei müssen die Bedürfnisse aller Berufsgruppen berücksichtigt und Synergien betont werden.

Graphic abstract

Literatur
4.
Zurück zum Zitat Braun B (2020) Gemeinsame Assistentenumfrage des BDC und des Perspektivforums Junge Chirurgie der DGCH 2018/2019. Berufsverband der Deutschen Chirurgie e. V. (BDC), Berlin Braun B (2020) Gemeinsame Assistentenumfrage des BDC und des Perspektivforums Junge Chirurgie der DGCH 2018/2019. Berufsverband der Deutschen Chirurgie e. V. (BDC), Berlin
12.
Zurück zum Zitat Hoffmann M (2017) Physician Assistant. Ein neuer Beruf im deutschen Gesundheitswesen. Orthopädie Unfallchirurgie 7:20–21CrossRef Hoffmann M (2017) Physician Assistant. Ein neuer Beruf im deutschen Gesundheitswesen. Orthopädie Unfallchirurgie 7:20–21CrossRef
19.
Zurück zum Zitat Osterloh F (2017) Deutscher Ärztetag. Physician Assistant: Ärztetag billigt Delegationsmodell. Dtsch Ärztebl 114:A–1106 Osterloh F (2017) Deutscher Ärztetag. Physician Assistant: Ärztetag billigt Delegationsmodell. Dtsch Ärztebl 114:A–1106
Metadaten
Titel
Empfundener Nutzen der Einbindung von Physician Assistants in die chirurgische Prozessqualität und Weiterbildung in Deutschland
Ergebnisse einer interprofessionellen Online-Umfrage
verfasst von
Stephanie Schneider
Dirk Stengel
Julia Seifert
Axel Ekkernkamp
Johanna Ludwig
Publikationsdatum
26.04.2024
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Unfallchirurgie
Print ISSN: 2731-7021
Elektronische ISSN: 2731-703X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00113-024-01431-3

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