Erschienen in:
23.12.2014 | Schwerpunkt_Angiologie
Patienten mit kritischer Extremitätenischämie
Endovaskuläre Revaskularisation von Unterschenkelarterien
verfasst von:
Frederic Baumann, Prof. Dr. med. Nicolas Diehm
Erschienen in:
CardioVasc
|
Ausgabe 6/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Bei Patienten mit kritischer Beinischämie ist eine Revaskularisation oftmals unumgänglich. Häufig sind bei diesen Patienten die Unterschenkelarterien befallen, was für interventionelle Gefäßtherapeuten eine besondere technische und klinische Herausforderung darstellt. Die Ballonangioplastie am Unterschenkel ist mit sehr hohen Restenoseraten von bis zu 73% assoziiert. Das wirkt sich auf die klinischen Resultate aus und macht gehäuft einen Sekundäreingriff an der Zielläsion notwendig. Als Ursache hierfür wird unter anderem der elastische Recoil, ein erneutes Zusammenziehen der Arterie nach Ballonangioplastie, verantwortlich gemacht. Deswegen wurde die Stenttechnologie am Unterschenkel untersucht: „Bare-metal“-Stents konnten dabei nicht überzeugen, wohingegen dies medikamentenbeschichteten Stents gelang. Letztere sind jedoch nur in einer Länge bis zu 38 mm verfügbar, weswegen ihre Anwendung auf selektionierte Studienpopulationen mit kurzen Unterschenkelläsionen beschränkt ist. Als Folge wird heute medikamentenbeschichteten Stents im klinischen Alltag nur eine untergeordnete Rolle zuteil. Zur Überraschung vieler konnten medikamentenbeschichtete Ballons am Unterschenkel in der kürzlich veröffentlichten ersten und einzigen multizentrischen und kontrollierten Studie InPact Deep nicht überzeugen.