Erschienen in:
01.11.2012 | Originalien
Entwicklung der Radioonkologie in Ungarn
Ihre Vernetzung mit den Entwicklungen in Deutschland sowie die Bedeutung der Mitherausgeberschaft unserer gemeinsamen Zeitschrift Strahlentherapie und Onkologie
verfasst von:
A. Mayer
Erschienen in:
Strahlentherapie und Onkologie
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Sonderheft 3/2012
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Auszug
Die ungarische Strahlentherapie begann in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts in Debrecen und in der Röntgenklinik in Budapest. Sie entwickelte sich Anfang der 1930er Jahre zu einer selbständigen Disziplin. 1932 wurde nämlich im Krankenhaus in der Uzsoki-Straße in Budapest das erste selbstständige Institut in Ungarn errichtet, anfänglich ausschließlich zum Zweck der Radiumtherapie. Über die 75-jährige Geschichte dieses Instituts berichteten wir im Jahre 2007 in der Zeitschrift
Strahlentherapie und Onkologie [
6]. Der erste Leiter des Instituts war Pál Kisfaludy, ursprünglich Chirurg, der sich die Kenntnisse des neuen Verfahrens in mehreren europäischen Kliniken angeeignet hatte: in Paris bei Regaud, im Radiumhemmet in Stockholm bei Berven, Forssel und Siever. Er besuchte aber auch mehrere deutsche Kliniken, nämlich in Hamburg, Heidelberg und Erlangen. Sein dort Erlerntes, ergänzt durch eigene Erfahrungen, teilte er 1934 unter dem Titel „Die Heilung der malignen Tumoren mit Radium“ in ungarischer Sprache mit [
1]. Neben seiner Muttersprache Ungarisch publizierte Pál Kisfaludy meistens in Deutsch, zum Beispiel im
Zentralblatt für Radiologie. Mitverfasser seines in
Strahlentherapie 1955 erschienenen Artikels „Über die Behandlung maligner Tumoren der Tonsillengegend und des weichen Gaumens“ war der spätere Leiter des Instituts, Ferenc Vándor [
2]. Besondere Erwähnung verdient das zusammenfassende Referat Pál Kisfaludy’s „Neue Radiumspickung-Methode der Krebsen“, welches er 1934 auf dem IV. Internationalen Radiologenkongress in Zürich hielt [
3]. Hier deuteten sich bereits die eigenen, speziell für das Uzsoki-Hospital entwickelten brachytherapeutischen Methoden an. …