Erschienen in:
01.12.2005 | Frakturen des thorakolumbalen Übergangs
Epidemiologie und historischer Abriss der Behandlung
verfasst von:
Prof. Dr. F. Bonnaire, H. Röhl
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 2/2005
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Zusammenfassung
Aufgrund der Häufigkeit von Frakturen der Wirbelsäule, insbesondere im thorakolumbalen Übergang, lohnt es sich, diese Region statistisch aufzuarbeiten und einen historischen Abriss der Behandlung aufzuzeigen. Vom therapeutischen Nihilismus von 3000–100 v. Chr. über Versuche, allein den Gibbus zu beseitigen, (100 v. Chr. –18. Jahrhundert), über 1. chirurgische Behandlungsversuche im 17.–19. Jahrhundert, über die kurze Phase der Ruhigstellung der Patienten mit Bettruhe von 1900–1930 und die Diskussion zwischen Böhler und Magnus wurden schließlich die bis heute verwendete chirurgische dorsale Versorgung sowie die ventralen Zugänge entwickelt. In der Versorgung von Querschnittgelähmten sind insbesondere die Arbeiten von Guttmann zu erwähnen. Die Klassifikation nach Magerl et al. verbesserte Verständnis und Behandlungsergebnisse. Anwendung der Navigation, Wirbelkörperersatzmaterialien usw. sind weitere Neuerungen. Optimale Behandlungswege müssen sich aber in Zukunft an den Spätergebnissen messen lassen. Der Unfallchirurg sollte in seine Entscheidung für das gewählte Verfahren seine Erfahrungen und die in der Literatur berichteten kritisch einfließen lassen.