Erschienen in:
01.12.2005 | Dorsale Versorgung BWS/LWS
Fehlschläge der dorsalen Spongiosaplastik der vorderen Säule
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. H. Winkler
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 2/2005
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Zusammenfassung
Wirbelfrakturen gehen neben einem knöchernen Schaden auch in den meisten Fällen mit einer biomechanischen Instabilität im betroffenen Bewegungssegment einher. Das Ziel der Behandlung besteht darin, Stabilität zu erzeugen. Neben dem internen Fixationssystem wurde über viele Jahre die transpedikuläre Transplantation von Spongiosa in den Intervertebralraum und den frakturierten Wirbelkörper empfohlen, um eine knöcherne Fusion in der ventralen Säule der Wirbelsäule zu erreichen. In klinischen Studien konnten Korrekturverluste von 30–60% der primär erreichten Reposition gefunden werden. Grund für den Korrekturverlust war eine insuffiziente oder ausbleibende Heilung des Spongiosatransplantats. Die Auswertung von 3D-Rekonstruktionen, welche aus den digitalisierten Bilddaten von CT-Untersuchungen gewonnen worden waren, ergaben unbefriedigend kleine Spongiosavolumina mit ungenügendem Kontakt zum Nachbarwirbel. Die Ergebnisse zeigen, dass die transpedikuläre Spongiosaplastik für die Behandlung instabiler thorakolumbaler Frakturen nicht geeignet ist. Kombinierte dorsoventrale Stabilisierungstechniken sind zu empfehlen.