Erschienen in:
15.10.2018 | Epilepsie | Leitthema
Epilepsie, Schlaf und plötzlicher unerwarteter Tod
verfasst von:
Max Christian Pensel, PD Dr. med. Rainer Surges, MHBA
Erschienen in:
Clinical Epileptology
|
Ausgabe 1/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der plötzliche unerwartete Tod stellt eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation für Epilepsiepatienten dar. Das Risiko hierfür ist u. a. nachts und bei Menschen mit nächtlichen Anfällen erhöht, weshalb das Verständnis der Beziehungen zwischen SUDEP („sudden unexpected death in epilepsy“) und Schlaf von hoher Bedeutung ist.
Ziel der Arbeit
Der Artikel stellt die bisher bekannten pathophysiologischen Aspekte und spezifischen Gefahrenpotenziale für SUDEP dar, wobei der Schwerpunkt auf schlafbezogene Zusammenhänge gelegt wird. Darauf aufbauend wird skizziert, welche Präventions- und Gegenmaßnahmen infrage kommen.
Material und Methoden
Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Themenkomplex SUDEP und Schlaf werden analysiert und in Form einer narrativen Übersichtsarbeit präsentiert.
Ergebnisse
SUDEP tritt insbesondere bei jungen Erwachsenen und häufiger bei Männern auf. Die meisten dokumentierten SUDEP-Fälle beginnen mit einem nächtlichen epileptischen Anfall, auf den ein neurovegetativer Zusammenbruch mit respiratorischer und kardialer Dekompensation folgt, der von einem flachen EEG begleitet wird.
Diskussion
Eine frühe Wiederherstellung von Atmungs- und Kreislauffunktionen kann im akuten Fall diese potenziell tödliche Kaskade durchbrechen. Eine wirksame Anfallskontrolle durch Antiepileptika, Epilepsiechirurgie oder Neurostimulation zur Vermeidung insbesondere von generalisierten tonisch-klonischen Anfällen stellt das wichtigste präventive Element dar.