Zusammenfassung
Etwa 90% der Gemeinschaftspraxen, die nach einiger Zeit schließen müssen, scheitern vor allem an der internen Verteilung der Gewinne. Der Zusammenschluss von Ärzten, insbesondere gleicher Fachrichtung, gestaltet sich in Hinsicht auf die interne Vergütungsregelung ausgesprochen schwierig durch die individuellen Unterschiede der beteiligten Ärzte, seien es das Ungleichgewicht der eingebrachten Eigentumsanteile, der eingebrachten Patientenzahlen und des eingebrachten Privatpatientenanteils, die individuellen Arbeitsweisen, die individuellen Arbeitszeiten (auch Teilzeit) oder auch die Fehltage (z. B. Urlaub) der beteiligten Ärzte. Erschwert wird die geeignete Leistungsabbildung dieser individuellen Unterschiede noch dadurch, dass in Deutschland ein großer Teil der Patientenvergütungen im Quartal als einmalige Pauschalvergütung der ärztlichen Leistung, unabhängig von der zu diesem Zeitpunkt erbrachten Leistung, honoriert wird. Hier bedarf es einer internen Abrechnungssystematik, die diese Unterschiede zur Zufriedenheit aller finanziell regelt. Ein strukturiertes Praxiskontensystem erleichtert hierbei die Durchführung. In diesem Kapitel wird ein Präferenzvergütungsmodell herausgearbeitet, das die die individuelle Leistung korrekt abbildet. Dieses Modell bietet alle Voraussetzungen, die finanzielle Verteilung zur Zufriedenheit aller zu regeln, Planungssicherheit zu geben und das Zusammenarbeiten in einer BAG zu stabilisieren.