Zusammenfassung
Durch Kälte verursachte Schädigungen des Gewebes lassen sich in zwei Kategorien unterteilen. Der Kälteschaden (»non-freezing-cold-injury«, NFCI) und die Erfrierung stellen eigenständige Verletzungsentitäten, die einer spezifischen Therapie bedürfen. Eine Erfrierung ist gekennzeichnet durch die Ausbildung von Eiskristallen im Gewebe mit Untergang des Gewebes. Eines der wesentlichen Probleme in der Therapie stellt der Ischämiereperfusionsschaden dar. Die Therapie beinhaltet die Erwärmung der betroffenen Körperstellen, Prophylaxe einer Wundinfektion, Analgesie sowie Reduktion der lokalen Entzündungsprozesse und des sekundären Gewebeuntergangs. Beim Kälteschaden ist primär eine ausreichende Analgesie mit langsamer Erwärmung des Gewebes indiziert. Zahlreiche additive Therapieoptionen (Sympathektomie, Vasodilatation, Lysetherapie, hyperbare Sauerstofftherapie) können bei ausbleibender Reperfusion des erfrorenen Gewebes indiziert sein; die Kontraindikationen sind jedoch streng zu prüfen.