Erschienen in:
01.05.2012 | Originalien
Ergebnisse nach Boston-Keratoprothese
verfasst von:
Dr. B. Koller, T. Neuhann, I. Neuhann
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Boston-Keratoprothese (BKP) ist eine chirurgische Therapiemöglichkeit bei Patienten mit kornealen Erkrankungen mit schlechter Prognose für eine perforierende Keratoplastik. Wir wenden diese Operationstechnik seit November 2009 an.
Methoden
Alle zwischen 11/2009 und 8/2011 mit einer BKP Typ I versorgten Patienten wurden retrospektiv identifiziert und deren Daten ausgewertet. Die Op. und die postoperative Versorgung erfolgten nach standardisierten Empfehlungen der Entwickler der BKP.
Ergebnisse
Bei allen 14 Patienten im Alter von 36–78 Jahren lagen oberflächliche und tiefe Hornhauttrübungen vor sowie der Verlust der normalen Hornhautoberfläche (Konjunktivalisierung). In 13 Fällen wurde der Eingriff nach vorausgegangener Keratoplastik durchgeführt, einmal primär. Grunderkrankungen waren u. a. Stevens-Johnson-Syndrom, Zustand nach Verätzung oder Bulbustrauma, chronische atopische Keratitis, Keratokonus, Hornhauttrübung bei granulomatöser Uveitis, kongenitales Glaukom. Nachbeobachtet wurde 1–21 Monate lang. Postoperative Komplikationen waren z. B. Synechienbildung, Beschläge der Kunstlinse, Sekundärglaukom, Hypotonie oder Makulaödem. In allen Fällen war ein Visusanstieg zu verzeichnen.
Fazit
Bis jetzt konnten alle BKP erhalten werden. Die BKP gewinnt für uns an Stellenwert, auch in Fällen mit schlechter Voraussetzung für eine typisierte Limbus-/Hornhauttransplantation. Die Kostenerstattung der BKP muss für den Einzelfall geregelt werden.