Erschienen in:
01.11.2012 | Leitthema
Ernährung bei diabetischer Dyslipidämie
verfasst von:
Prof. Dr. M.B. Schulze
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 7/2012
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Zusammenfassung
Die diabetische Dyslipidämie ist durch erniedrigte High-density-Lipoprotein-Cholesterin(HDL-C)-, erhöhte Triglyzeridspiegel und höhere Konzentrationen atherogener Lipoproteinmoleküle charakterisiert. Verschiedene Interventionen sind im Rahmen einer Ernährungstherapie von Bedeutung. Eine erhöhte Zufuhr ungesättigter Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen auf Kosten gesättigter Fettsäuren senkt das Low-density-Lipoprotein-Cholesterin (LDL-C). Trans-Fettsäuren (Lebensmittelquellen: Streichfette und Fertigprodukte mit gehärteten Fetten, frittierte Produkte, fettreiches Gebäck und Süßwaren) bedingen ein noch ungünstigeres Lipid- und Lipoproteinprofil als gesättigte Fettsäuren und sollten in ihrer Zufuhr eingeschränkt werden. Senkungen des LDL-C-Spiegels lassen sich auch durch ballaststoffreiche Lebensmittel sowie durch Lebensmittel, die reich an Phytosterinen bzw. -stanolen sind, senken. Für eine Normalisierung der Triglyzerid- und HDL-C-Spiegel sind Körpergewichtsabnahme, Erhöhung der körperlichen Aktivität und Reduktion des Konsums alkoholischer Getränke auf ein moderates Maß effektive Interventionen. Auch lassen sich die Triglyzeridkonzentrationen durch eine Supplementierung mit langkettigen ω3-Fettsäuren (Fischöl) senken. Höhere Kohlenhydratanteile in der Nahrung bedingen höhere Triglyzeridkonzentrationen. Deshalb kann eine Reduktion des Kohlenhydratanteils zugunsten ungesättigter Fette eine geeignete Intervention sein. Hier steht v. a. die verminderte Aufnahme von Lebensmitteln und Getränken mit zugesetzter Saccharose bzw. Fruktose im Vordergrund.