12.05.2020 | Ernährung | CME
Klinische Ernährung in der Intensivmedizin
Kurzvorstellung der aktualisierten DGEM-Leitlinie
Erschienen in: Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin | Ausgabe 5/2020
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Der Verlauf der kritischen Erkrankung gliedert sich in mehrere Phasen (frühe und späte Akutphase, Postakutphase), in denen unterschiedliche metabolische Prozesse stattfinden. Entsprechend sollte auch die medizinische Ernährungstherapie phasengerecht an die metabolische Toleranz des Patienten angepasst werden. Wenn indiziert sollte diese innerhalb von 24 h begonnen werden. Sollte eine orale Zufuhr nicht möglich sein, wird eine enterale Ernährung angestrebt; bei Kontraindikationen wird mit einer parenteralen Ernährung begonnen. Zielwerte für die Ernährung in der späten Akutphase für nichtadipöse Patienten sind 24 kcal und 1,0 g Protein (bzw. 1,2 g Aminosäuren) pro Kilogramm Körpergewicht. Die individuelle metabolische Toleranz wird vor allem anhand des Ausmaßes der Insulinresistenz und der Serumphosphatkonzentration beurteilt und die medizinische Ernährungstherapie wird entsprechend angepasst.