Zusammenfassung
Eine erworbene Hypothyreose ist im Kindes- und Jugendalter eher selten. Im Kleinkindalter tritt eine Hypothyreose fast nie auf. Die Hauptmanifestation findet sich im Pubertätsalter, vor allem bei Mädchen. Als Ursache einer erworbenen Hypothyreose ist fast ausschließlich die Hashimoto-Thyreoiditis zu nennen. Lediglich ein kleiner Anteil an betroffenen Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis entwickelt allerdings eine manifeste Hypothyreose. Neben den Fällen der erworbenen Hypothyreose bei Hashimoto-Thyreoiditis müssen die iatrogenen Fälle nach Thyreoidektomie – bei Morbus Basedow und Schilddrüsentumoren – und nach Behandlung einer malignen Erkrankung mit Bestrahlung der Halsregion (dann primäre Hypothyreose) oder nach Therapie eines hypophysären Tumors (dann sekundäre Hypothyreose) abgegrenzt werden; diese sind ebenfalls sehr selten. Für die Diagnose einer manifesten Hypothyreose ist der Nachweis erniedrigter T4- oder T3-Werte obligat; für die alleinige Erhöhung des TSH, die als Hyperthyreotropinämie bezeichnet wird, konnten im Kindes- und Jugendalter bisher keine Krankheitskorrelate beschrieben werden.