Ein 14-jähriges, an einem Ewing-Sarkom erkranktes Mädchen wird nach dem 3. neoadjuvanten (präoperativen) VIDE-Chemotherapie-Block (Vincristin, Ifosfamid, Doxorubicin, Etoposid) mit Fieber (oral gemessene Temperatur anhaltend über 38 °C bei wiederholter Messung) im Notdienst vorgestellt. Sie trägt einen einlumigen (dauerhaften getunnelten) Broviac-Katheter. Die Eintrittsstelle des Katheters ist reizlos. Trotz intermittierenden Ibuprofengaben gibt sie starke Schmerzen beim Essen, beim Schlucken und am Anus beim Stuhlgang (der Stuhl ist hart) an. Klinische Untersuchung Bei der klinischen Untersuchung ist sie wach und ansprechbar, Haut und Schleimhäute sind sehr blass, keine Blutungszeichen, die Mundschleimhaut ist im Bereich der Wangentaschen gerötet, und es zeigen sich beidseits weißlich belegte Ulzerationen. Keine Tachypnoe, keine atemabhängigen Schmerzen, Auskultation unauffällig. Leichte Schmerzen ohne Abwehrspannung bei Palpation des Abdomens, tastbarer fester Stuhl im Kolonrahmen. Perianal bei 7 Uhr in Steinschnittlage (SSL) schmerzhafte subkutane Verhärtung und angrenzend eine oberflächliche Analfissur. Gewicht 48 kg, Herzfrequenz 110/min, Blutdruck 100/49 mm Hg, pulsoxymetrische Sauerstoffsättigung 95 % bei Raumluft. Blutbild Hämoglobin (Hb) 7,2 g/dl, Thrombozytenzahl 15 ⋅ 109/l, Leukozytenzahl 0,4 ⋅ 109/l (wegen der niedrigen Leukozytenzahl wird kein Differenzialblutbild angefertigt), C‑reaktives Protein (CRP) 25 mg/l.