Ein 9-jähriges Mädchen wird ambulant aufgrund einer nächtlichen Harninkontinenz vorgestellt. Am Tage trage das Kind seit dem Alter von drei Jahren keine Windel mehr. Anamnese Bei der gesunden 9-Jährigen besteht schon immer ein nächtliches Einnässen. Abgesehen von einzelnen trockenen Nächten ist das Mädchen in jeder Nacht nass. Der Nachtschlaf wird als sehr tief angegeben. Die entleerte Urinmenge in der Nacht ist groß, gelegentlich besteht ein Überlauf der Windel. Am Tage sei das Kind seit dem Alter von vier Jahren trocken. Auf Nachfrage berichtet die Familie über intermittierenden Urinverlust kleiner Mengen am Tage. Dieser trete insbesondere in Phasen mit Ablenkung beim Spiel oder Fernsehen auf. Es finden sich tags häufig Haltemanöver und überstarke Drangsymptome. Die Miktion erfolgt im Strahl ohne Bauchpresse. Es liegt ein Miktions-Trink-Protokoll vor. In diesem sind eine Miktionsfrequenz von dreimal täglich, Urinvolumina von 160 bis 320 ml und eine tägliche von Trinkmenge 1000 ml dokumentiert. Seit dem Kleinkindalter besteht eine Obstipationsneigung. Die Stuhlentleerung erfolgt alle zwei bis drei Tage und ist schmerzhaft. Es besteht intermittierendes Stuhlschmieren. Harnwegsinfektionen sind nicht aufgetreten.