Erschienen in:
01.07.2012 | Originalien
Finasterid in der Behandlung der benignen Prostatahyperplasie
verfasst von:
Dr. T. Ząbkowski
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 7/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
In den letzten Jahren sind die operativen Interventionen zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH) rückläufig, vor allem wegen der größeren Wirksamkeit der medikamentösen Kombinationstherapie (am häufigsten Finasterid und α-Blocker). Ziel der Studie ist die Bewertung der Wirksamkeit von Finasterid bei der Behandlung der BPH.
Material und Methoden
Die Studie wurde von 10/2008 bis 11/2009 durchgeführt, mit 4315 Patienten aus 50 polnischen Polikliniken, Altersdurchschnitt 66,5 (46–91; Mittel 67; Standardabweichung 8,1) Jahre]. Mess- bzw. Untersuchungsinstrumente waren IPSS- und QoL-Fragebögen, PSA-Serumkonzentration, Ultrasonographie, Urinuntersuchungen und Biopsie. Einschlusskriterium war eine Einnahme von Finasterid über ≥2 Wochen, eine Kombinationstherapie (Finasterid und α-Blocker) war in der Studie nicht ausgeschlossen.
Ergebnisse
Initial wurde bei 30 Patienten (0,7%) eine Prostatitis diagnostiziert, bei 69 (1,6%) ein maligner Prostatatumor. Schließlich eingeschlossen wurden 4216 Patienten, während der folgenden zwölf Monate schieden 392 aus. Mittels IPSS-Fragebogen wurde bei 16% eine milde, bei 67% eine mäßige und bei 17% eine schwere BPH-Symptomatik festgestellt. Bei 2677 Patienten (70%), die sowohl α-Blocker als auch Finasterid eingenommen hatten, zeigte sich eine Verringerung der Krankheitsprogression, eine erhebliche Verbesserung der Miktion und die Reduktion des Prostataadenoms um 40%. Bei 956 Patienten (25%), die nur Finasterid oder Finasterid + Phytotherapie erhalten hatten, zeigte sich ebenfalls eine Reduktion der Masse des Prostataadenoms um 40%. Nach Studienende wurden 212 Patienten (5%), bei denen die Finasterid- und die α-Blockertherapie nicht erfolgreich waren, operativ behandelt. Für eine Fortsetzung der medikamentösen Therapie entschieden sich 85% der Patienten.