Erschienen in:
26.06.2017 | Pädiatrie | Konsensuspapiere
Folgenahrungen für Kleinkinder im Alter von einem bis 3 Jahren (sog. Kindermilchgetränke)
Stellungnahme der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (Aktualisierung April 2017)
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. h.c. B. Koletzko, C. Bührer, F. Jochum, T. Kauth, A. Körner, W. Mihatsch, C. Prell, T. Reinehr, K.‑P. Zimmer, Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V.
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Zahlreiche jüngere Untersuchungen weisen darauf hin, dass bei Kleinkindern in Europa und auch in Deutschland häufig die Zufuhr verschiedener Nährstoffe unzureichend ist, besonders der ω3-Fettsäuren α‑Linolensäure und Docosahexaensäure sowie von Eisen, Vitamin D und Jod. Gleichzeitig überschreitet die Eiweißzufuhr meist deutlich das erwünschte Maß. Die angestrebte Annährung der Nährstoffzufuhr an den Bedarf kann v. a. durch eine gezielte Auswahl an nährstoffreichen Lebensmitteln erreicht werden, mit regelmäßigem Verzehr an Pflanzenölen, Fisch und Fleisch sowie einer begrenzten Trinkmenge an Kuhmilch (täglich eine bis 2 Tassen oder bis zu 200–400 ml). Die regelmäßige Einnahme von Supplementen bei gesunden Kindern wird kritisch bewertet. Der Verzehr von ausgewogen mit bestimmten Nährstoffen angereicherten Lebensmitteln kann zu einer Verbesserung der Versorgungssituation beitragen. Im Kleinkindalter werden als angereicherte Lebensmittel häufig Folgenahrungen für Kleinkinder im Alter von einem bis 3 Jahren (sog. Kindermilchgetränke) verwendet, für deren Zusammensetzung wir hier aktualisierte Empfehlungen auf der Grundlage der aktuellen Datenlage geben.