Erschienen in:
01.03.2012 | Leitthema
Frühe palliative Führung
Stellenwert beim metastasierten Lungenkarzinom
verfasst von:
PD Dr. M.B. Steins
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
|
Ausgabe 2/2012
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Trotz der Fortschritte in der Chemotherapie bleibt die Prognose für Patienten mit einem metastasierten Lungenkarzinom weiterhin ernst, gekennzeichnet durch Belastungen für das physische Befinden, den mentalen Gesundheitszustand und der psychosozialen Versorgung. Obwohl die Chemotherapie als effektive Behandlung anerkannt ist, unterstreicht die hohe Prävalenz von krankheitsspezifischen Symptomen, depressiven Stimmungen und aggressiven Therapiestrategien am Lebensende die Notwendigkeit einer Palliativbetreuung, um die Symptomlast zu reduzieren und die Lebensqualität zu fördern. In diesem Kontext ist eine von Temel et al. in Boston, USA, durchgeführte, randomisierte Palliativinterventionsstudie bemerkenswert, die eine alleinige onkologische Standardtherapie mit einer frühen palliativen Betreuung integriert in eine Standardtherapie bei Patienten mit einem neu diagnostizierten, metastasierten nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) vergleicht. Die Resultate belegen, dass die Patienten mit zusätzlicher Palliativbetreuung eine bessere Lebensqualität und eine geringere Rate an Depressionen aufwiesen als die Kontrollgruppe. Zudem war das Gesamtüberleben in der Palliativgruppe signifikant um 2,7 Monate gegenüber der rein onkologischen Therapie verlängert. Die Daten unterstützen die Einbindung einer frühen Palliativversorgung in das therapeutische Gesamtkonzept des metastasierten NSCLC.