Erschienen in:
01.06.2006 | Leitthema
Früher antiexsudativer Effekt – OCT-Monitoring nach intravitrealer Bevacizumab-Applikation
verfasst von:
M. Völcker, S. Peters, W. Inhoffen, Dr. F. Ziemssen
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 6/2006
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Zusammenfassung
In der Induktion einer gesteigerten Gefäßpermeabilität ist VEGF 50.000-mal potenter als Histamin. In isolierten Gefäßen wird bereits in den ersten Minuten eine deutliche Erhöhung der hydraulischen Leitfähigkeit und des Diffusionskoeffizienten beobachtet. Es folgt eine anhaltende Phase, in der die Barrierefunktion der Gefäßwand selektiv aufgehoben ist. Die spezifische Inhibition des angiogenen, vasoaktiven und permeabilitätsfördernden Proteins VEGF ist mit neuen Wirkstoffen möglich geworden, von denen Bevacizumab als erstes für den klinischen („off label“) Einsatz frei verfügbar ist. Ödeme der Netzhaut entstehen nach Austritt von Wasser und niedermolekularen Stoffen in das Interstitium und stellen für unterschiedliche okuläre Pathologien eine wesentliche prognostische Determinate der Funktion dar. Die ersten Erfahrungen mit der antihyperpermeablen Wirkung von Bevacizumab deuten auf eine frühzeitige und potente Abdichtung pathologischer Leckage hin. Zukünftige Untersuchungen müssen allerdings erst noch zeigen, für welche Erkrankungen überhaupt ein dauerhafter Nutzen erreicht werden kann.