Erschienen in:
01.06.2005 | Originalien
Frühergebnisse des einzeitigen septischen TEP-Wechsel mit antibiotikahaltigem Knochenzement
Klinische und statistische Analyse
verfasst von:
D. Sofer, B. Regenbrecht, J. Pfeil
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
Beim periprothetischen Infekt ist in der Regel der Wechsel der Endoprothese erforderlich. Der einzeitige Wechsel der Totalendoprothese (TEP) mit antibiotikahaltigem Knochenzement stellt diesbezüglich eine attraktive Therapiemaßnahme dar, weil er mit nur einer Operation verbunden ist, mit einer niedrigeren Morbidität einhergeht und bei Erfolg kostengünstiger ist.
Material und Methode
Es fand ein einzeitiger septischer Prothesenwechsel statt. Die gewechselten Endoprothesen wurden mit nach Resistogramm erstelltem antibiotikahaltigem Zement befestigt. Alle Patienten erhielten eine postoperative systemische Antibiotikatherapie.
Ergebnisse
Nach einer durchschnittlichen Nachuntersuchungszeit von 18,4 Monaten stellten wir in 14 von 15 Kniegelenken und in 15 von 16 Hüftgelenken eine gesicherte Ausheilung fest. Der mittlere Krankenhausaufenthalt betrug 23 Tagen. Die Patientenzufriedenheit lag bei 93,55% bei zufrieden stellenden klinischen Ergebnissen.
Schlussfolgerung
Unsere Analyse zeigt, dass die frühe niedrige Reinfektionsrate (6,45%) innerhalb des statistischen Rahmens ist. Wir haben nahe gelegt, dass es bei der Ausheilungsrate des einzeitigen septischen TEP-Wechsels im Vergleich zu dem zweizeitigen Wechsel, zumindest an der Hüfte, einen Hinweis für den Nichtunterschied der Behandlungsmethoden gibt und die unterschiedlichen Ausheilungsraten als stochastische Streuung gewertet werden können (p=0,264494). Gemäß der aktuellen Studienlage kann von einem analogen Sachverhalt am Kniegelenk ausgegangen werden. Wir haben demonstriert, dass der einzeitige septische TEP-Wechsel bei sorgfältiger Auswahl der Patienten und in den Händen eines erfahrenen Operateurs eine adäquate Therapieoption ist.