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Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde 1/2019

Open Access 20.07.2018 | Pädiatrische Intensivmedizin | Konsensuspapiere

Geburtsmodus bei extremer Frühgeburtlichkeit

Änderungen an der Leitlinie zur Erstversorgung von Frühgeborenen an der Grenze der Lebensfähigkeit

verfasst von: Prof. Dr. A. Berger, U. Kiechl-Kohlendorfer, J. Berger, A. Dilch, M. Kletecka-Pulker, B. Urlesberger, M. Wald, M. Weissensteiner, H. Salzer

Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde | Ausgabe 1/2019

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Nach Erscheinen der Leitlinie zur Erstversorgung von Frühgeborenen an der Grenze der Lebensfähigkeit [1] gab es Diskussion mit Vertretern der Österreichischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie (ÖGGG) bezüglich der Passage zum optimalen Geburtsmodus an der Grenze der Lebensfähigkeit. Während vonseiten der Neonatologie an der Grenze der Lebensfähigkeit (Schwangerschaftswoche [SSW] 23, SSW 24) auf Basis der vorhandenen Literatur ein Vorteil durch eine Sectio-Entbindung gesehen wird, wird diese Literatur vonseiten der Geburtshilfe dahingehend interpretiert, dass keine Empfehlung für einen bevorzugten Geburtsmodus ausgegeben werden kann. In einer gemeinsamen Besprechung zwischen ÖGGG und Arbeitsgruppe (AG) Neonatologie/Pädiatrische Intensivmedizin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) gab es eine Einigung, die eine Änderung des bestehenden Textes der Leitlinie vorsieht, auf dass die vorhandene Leitlinie auch vonseiten der ÖGGG konsentiert wird.
Konkret wird von den Autoren der Leitlinie folgende Modifikation des LL-Textes vorgesehen:
Statt:
Die vorhandene Datenlage legt nahe, dass bei extremer Frühgeburtlichkeit eine von erfahrenen GeburtshelferInnen ausgeführte Kaiserschnittentbindung auch aus Schädellage einen Vorteil bezüglich Mortalität und Morbidität des Kindes bringt. Auch lässt sich belegen, dass Frühgeburten zu den Tagesrandzeiten sowie an Sonn- und Feiertagsdiensten, v. a. aber nachts, mit einem schlechteren Outcome verbunden sind als Frühgeburten während der Kernarbeitszeit. Bei mit großer Wahrscheinlichkeit absehbarer Frühgeburt an der Grenze der Lebensfähigkeit erscheint deshalb eine „geplante“ Kaiserschnittgeburt für das Kind von Vorteil.
NEU:
Zum optimalen Entbindungsmodus an der Grenze der Lebensfähigkeit liegen naturgemäß kaum randomisierte Daten vor, und die Ergebnisse der publizierten Studien sind widersprüchlich. Einzelne Studien scheinen einen Vorteil in Bezug auf Mortalität und Hirnblutungsrate durch Kaiserschnittentbindung nahezulegen; andere finden keinen Unterschied. Letztendlich muss der optimale Entbindungsmodus individuell festgelegt werden.
Die aktualisierte Fassung der Leitlinie findet sich unter https://​doi.​org/​10.​1007/​s00112-018-0532-0.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

A. Berger, U. Kiechl-Kohlendorfer, J. Berger, A. Dilch, M. Kletecka-Pulker, B. Urlesberger, M. Wald, M. Weissensteiner und H. Salzer geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
Open Access. Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz (http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​deed.​de) veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Metadaten
Titel
Geburtsmodus bei extremer Frühgeburtlichkeit
Änderungen an der Leitlinie zur Erstversorgung von Frühgeborenen an der Grenze der Lebensfähigkeit
verfasst von
Prof. Dr. A. Berger
U. Kiechl-Kohlendorfer
J. Berger
A. Dilch
M. Kletecka-Pulker
B. Urlesberger
M. Wald
M. Weissensteiner
H. Salzer
Publikationsdatum
20.07.2018
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Monatsschrift Kinderheilkunde / Ausgabe 1/2019
Print ISSN: 0026-9298
Elektronische ISSN: 1433-0474
DOI
https://doi.org/10.1007/s00112-018-0546-7

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