Erschienen in:
24.10.2022 | GOÄ | Leitthema
Berufsbedingte Tumoren der ableitenden Harnwege – Häufigkeit, Meldeverhalten und administratives Vorgehen
verfasst von:
Dr. med. M. Zellner, O. P. Jungmann, W. Schöps
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 11/2022
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Zusammenfassung
Tumoren der ableitenden Harnwege zählen zu den häufigsten berufsbedingten Krebserkrankungen. Ein nicht unerheblicher Anteil von etwa 5–15 % kann einer berufsbedingten Ätiologie unterliegen. Der Verdacht auf eine berufsbedingte Genese unterliegt der gesetzlichen Meldepflicht. Jedoch zeigen epidemiologische Berechnungen, dass die Anzahl der bei der gesetzlichen Unfallversicherung eingehenden Meldungen deutlich unterhalb der Erwartung liegt. Nicht zuletzt der ökonomische und administrative Aufwand, den eine subtile Erhebung der Berufsanamnese bedeutet, steht einem adäquaten Meldeverhalten entgegen. Durch den routinemäßigen systematischen Einsatz eines strukturierten Fragebogens im Rahmen der klinischen Routine in unserer Klinik konnte seit etwa 2006 eine deutlich verbesserte Erkennung begründeter Verdachtsfälle (von etwa 4,8 % auf ca. 67 % des theoretisch zu erwartenden Wertes) erreicht werden. Neben einer verbesserten medizinischen Versorgung und adäquaten Entschädigung bei Anerkennung als Berufskrankheit unterliegt die erkrankungsbedingte Versorgung einer extrabudgetären Vergütung (UV-GOÄ).