Erschienen in:
22.08.2017 | Gonarthrose | Leitthema
Mediale unikondyläre Kniearthroplastik und proximale Tibiaosteotomie
Kombinationseingriff bei medialer Gonarthrose mit Achsdeformität
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei isolierter medialer Gonarthrose hat sich die unikondyläre Kniearthroplastik (UKA) als operative Behandlung etabliert. Abweichungen der mechanischen Achse von der Norm können durch Mehrbelastung des Implantats oder des nichtbetroffenen Gelenkkompartiments das Resultat negativ beeinflussen. Die mediale oder laterale Gonarthrose mit ausgeprägter juxtaartikulärer koronarer Achsdeformität kann daher nicht optimal mittels isolierter UKA behandelt werden. Der folgende Artikel geht auf die Technik einer kombinierten medialen UKA und einer medial aufklappenden hohen tibialen Osteotomie (HTO) bei medialer Gonarthrose mit proximaler tibialer Varusdeformität ein.
Methode
Präoperativ erfolgte eine radiologische Deformitätenanalyse nach Paley. Um eine ausreichende Knochenbrücke zwischen HTO und tibialer Prothesenkomponente zu gewährleisten, wird die Osteotomie distaler als üblich angesetzt. Anschließend wird die UKA durchgeführt. Das hierbei gewonnene autologe Knochenmaterial wird zur Auffüllung des aufklappenden Osteotomiespalts verwendet und die Osteotomie schließlich mit einer winkelstabilen 3,5-T-Platte fixiert. Die Nachbehandlung entspricht jener bei isolierter UKA, jedoch mit Teilbelastung von 15 kg für 6 Wochen postoperativ.
Ergebnisse
Die Technik der kombinierten UKA und HTO bei medialer Gonarthrose mit juxtaartikulärer tibialer Deformität stellt eine Alternative zur Knietotalprothese dar und bietet die Möglichkeit einer Indikationserweiterung für die UKA. Für eine abschließende Beurteilung dieser Operationstechnik sind Vergleichsstudien notwendig. Das diesem Beitrag beigefügte Videomaterial veranschaulicht die Operationstechnik im Detail.