Erschienen in:
01.02.2005 | Leitthema
Habituelle Aborte—ein multifaktorielles Krankheitsbild
verfasst von:
PD Dr. M. von Wolff, T. Strowitzki
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 1/2005
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Zusammenfassung
Habituelle Aborte werden definiert als mindestens 3 konsekutive Aborte mit einem Kindsgewicht von maximal 500 g und treten mit einer Häufigkeit von ca. 1% auf. Habituelle Frühaborte bis zur 14. SSW sollten in der Regel erst nach 3 Aborten in Folge abgeklärt werden, wogegen Spätaborte je nach Ursache oft bereits nach 1–2 Aborten eine gezielten Diagnostik erfordern. Die Patientinnen sind emotional stark belastet und bedürfen einer psychologisch versierten engmaschigen Betreuung. Auszuschließen sind bei habituellen Frühaborten uterine Anomalien, Thrombophilien, genetische Aberrationen sowie Endokrinopathien. Die Therapie ist streng an die Diagnostik geknüpft. Findet sich keine Ursache oder treten weitere Aborte trotz einer gezielten Therapie auf, so ist an eine immunologische Abortursache zu denken. Die Therapie immunologisch bedingter Aborte ist jedoch als experimentell einzustufen.