Erschienen in:
05.04.2017 | Hallux valgus | Leitthema
Proximale Korrekturosteotomie
Korrektur des Hallux valgus
verfasst von:
Dr. M. Thomas, M. Jordan
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Symptomatische ausgeprägte Hallux-valgus-Deformitäten werden nach Ausreizung konservativer Behandlungsmethoden einer operativen Therapie zugeführt. Entsprechend den modernen Behandlungsprinzipien sind die mechanische Korrektur und der Funktionserhalt des betroffenen Großzehengrundgelenks als wesentliche Operationsziele zu betrachten. Operationsverfahren mit hohem Korrekturpotenzial stellen den Goldstandard in der Therapie der „schweren Hallux-valgus-Deformitäten“ dar. Diaphysäre Operationstechniken sind für die Korrektur dieser Schweregrade nur bei Vorliegen eines breiten Metatarsaleschafts einsetzbar, um dieses hohe Korrekturpotenzial zu ermöglichen. In allen anderen Fällen wird die Korrektur der „schweren Hallux-valgus-Deformität“ durch standardisierte Operationsverfahren abgebildet: 1. die proximale oder basisnahe Korrekturosteotomie des Os metatarsale I (MT I) bei erhaltenem Tarsometatarsal-I(TMT-I)-Gelenk, 2. die Korrekturarthrodese des TMT-I-Gelenks (Lapidus-Arthrodese) bei degenerativ verändertem oder instabilem TMT-I-Gelenk. Der vorliegende Beitrag behandelt die Prinzipien und die einzelnen Techniken der proximalen Osteotomie des MT I zur Korrektur einer fortgeschrittenen Hallux-valgus-Deformität. Besonderes Augenmerk gilt den Osteosynthesetechniken und den empfohlenen Nachbehandlungsregimes. Anhand der aktuellen Literatur und eigener Erfahrungswerte des Autors wird auf Vor- und Nachteile der am häufigsten durchgeführten Osteotomien eingegangen.