Erschienen in:
11.04.2017 | Hämangiom | CME
Hämangiome des Knochens
verfasst von:
Dr. M. Rickert, Univ. Prof. Dr. A. Meurer
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Hämangiome sind benigne Tumoren, die hauptsächlich aus neoplastischen Blutgefäßen aufgebaut sind. Die genaue Pathogenese ist bisher noch unklar. Sie sind die häufigsten gutartigen Tumoren an der Wirbelsäule, seltener finden sie sich auch an den Extremitätenknochen. Oft sind Hämangiome klinisch asymptomatisch und werden als Zufallsbefunde diagnostiziert. Frauen sind häufiger betroffen als Männer (2:1). Die Röntgen- und Computertomographiediagnostik zeigen wabige oder strähnige bis rundliche Strukturtransformationen der Spongiosa im betroffenen Skelettabschnitt mit grober Vertikalstreifung („Bienenwabenmuster“). In der Magnetresonanztomographie sind Wirbelhämangiome in sowohl T1- als auch in T2-gewichteten Bildern hyperintens. Die Therapie an der Wirbelsäule reicht von Bestrahlung über Embolisation, Vertebroplastie bis hin zur operativen Dekompression, Tumorausräumung und instrumentierten Stabilisierung. An den langen Röhrenknochen stehen die intraläsionale Kürettage und Spongiosaplastik mit additiver Osteosynthese im Vordergrund. Die Prognose der ossären Hämangiome ist gut.