Erschienen in:
30.03.2017 | Hallux valgus | Leitthema
Fehlstellungen des ersten Strahls
Klinische und radiologische Diagnostik
verfasst von:
Prof. Dr. M. Walther
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 5/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die klinische und die radiologische Untersuchung des Fußes sind die Basis jeder Vorfußchirurgie. Die klinische Untersuchung umfasst Beinachse, Rückfußstellung, die Fehlstellung im Bereich des ersten Strahls sowie Hautverhältnisse, Pulsstatus und mögliche sensible Defizite. Mithilfe des Silfverskiöld-Tests kann eine Verkürzung des M. gastrocnemius identifiziert werden. Beschwerden im Bereich des Mittelfußes können auf eine Pathologie des Tarsometatarsalgelenks hindeuten. Gleiches gilt für osteophytäre Ausziehungen in Höhe der Lisfranc-Gelenklinie, wobei das Tarsometatarsale-II-Gelenk oft ausgeprägtere degenerative Veränderungen aufweist als das Tarsometatarsale-I-Gelenk. Eine vermehrte Verschwielung unter den Mittelfußköpfchen II und III, die häufig tatsächlichen Beschwerden im Sinne einer Metatarsalgie vorausgeht, korreliert mit einer gestörten Lastübertragung des ersten Strahls. Eine Bewegungseinschränkung des Großzehengrundgelenks geht meist mit degenerativen Veränderungen im Röntgenbild einher. Röntgenaufnahmen des Fußes in 2 Ebenen unter Belastung stellen heute den Standard der bildgebenden Untersuchung dar. Neben dem Intermetatarsalwinkel, dem Hallux-valgus-Winkel und dem Interphalangealwinkel fließt die Breite des Os metatarsale I in die Therapieentscheidung ein. Gleiches gilt für degenerative Veränderungen oder eine Subluxationsstellung im Tarsometatarsale-I-Gelenk. In vielen Fällen finden sich initiale degenerative Veränderungen im Großzehengrundgelenk und im Bereich der Sesambeine, ohne dass diese mit Beschwerden korrelieren.