Die magische Kraft der körperlichen Aktivität: das Zehn-Säulen-Modell

Zahlreiche internationale Studien zeigen die traurige Realität, dass weltweit mehr als ein Viertel aller Erwachsenen einen sitzenden und inaktiven Lebensstil aufweisen. Demgegenüber steht die vielfältige oder pleiotrope Wirkung von körperlicher Aktivität auf alle Organe und Organsysteme. Diese Wirkung vermag – wie eine „Polypill“ – einer Vielzahl von Erkrankungen vorzubeugen oder ihr Auftreten abzumildern. Daher ist es nie zu früh und nie zu spät, körperlich aktiv zu werden. Wesentlicher Aspekt einer sportmedizinischen Untersuchung ist die Beratung und Motivierung von Gesunden und Kranken zu regelmäßiger Bewegung, körperlicher Aktivität und Sport. Diese Motivation kann in einer fünfstufigen Aktionspyramide umgesetzt werden. Wesentlich ist schon bei jedem Patientenkontakt die Erfragung einer körperlichen Aktivität als fünftes Vitalzeichen, dazu die Berücksichtigung der individuellen Lebensumstände und Lebensgewohnheiten der Menschen, deren Zielvorstellungen und Umsetzungsmöglichkeiten zu Bewegung und körperlicher Aktivität. Die Gesunden und Patienten sollen in die Entscheidung der geplanten Aktivität einbezogen werden. Dazu gehören Hilfestellung zur praktischen Umsetzung sowie die Überwindung von Hindernissen durch praxisbezogene Problemlösungen. Basierend auf der Abfolge – Absicht zu planen, Vorbereitung, Handlung und Aufrechterhaltung, also Nachhaltigkeit –, sind analoge und digitale Möglichkeiten zur Verlaufsbeobachtung hilfreich. Sie ermöglichen Feedback- und Teach-back-Hilfen wie beispielsweise die „Wearables“. Das Rezept für Bewegung und die motivierende Beratung bewirken die notwendige Nachhaltigkeit und Adhärenz von körperlicher Aktivität. Wer sich regelmäßig körperlich aktiv betätigt, fühlt sich besser, bleibt fitter, lebt besser und länger!