Zusammenfassung
Auf einen Blick
Herzglykoside werden in der Therapie der chronischen Herzinsuffizienz zunehmend von der aktuell empfohlenen Leitlinienmedikation inklusive Sacubitril und Valsartan verdrängt. Nitrovasodilatatoren (Nitrate und Molsidomin) gehen in ihren Verordnungen kontinuierlich zurück, während sich Ivabradin und Ranolazin auf niedrigem Niveau stabilisiert haben. Die Abnahme in dem Gesamtsegment ist wahrscheinlich der Abnahme von Patienten mit stabiler Angina pectoris geschuldet. Antiarrhythmika werden vor allem bei Vorhofflimmern mit einem über die letzten Jahre stabil niedrigen Volumen verordnet. Die in der Therapie der Herzinsuffizienz zentralen ACE-Hemmer, Angiotensinrezeptorantagonisten und β-Adrenozeptor-Antagonisten werden in Kap. 6 (Antihypertonika), SGLT2 Inhibitoren in Kap. 10 (Antidiabetika) und Aldosteronrezeptorantagonisten in Kap. 34 (Diuretika) besprochen.
Herztherapeutika umfassen Antiarrhythmika, Koronarmedikamente und Kardiaka inklusive Sacubitril/Valsartan, dessen Verordnungen 2022 trotz hoher Therapiekosten weiter stark zugenommen haben und inzwischen die der Herzglykoside bei weitem übersteigen. Die Klassifikation orientiert sich primär an therapeutischen Kriterien und weniger an pharmakologischen Effekten, weil Nitrate, Molsidomin und auch Sacubitril/Valsartan ihren Hauptangriffspunkt nicht am Herzmuskel oder den Koronargefäßen, sondern an peripheren Gefäßen haben bzw. in die neurohumorale Systemkontrolle eingreifen. Die Zusammenfassung folgt dem ATC-System der WHO.