Die Kardioonkologie ist eine junge Disziplin. Zwar wurden die ersten Publikationen zu kardiovaskulären Veränderungen bei Tumorpatienten bereits Anfang der 2000er-Jahre publiziert, jedoch formte sich erst in den letzten Jahren ein breiterer Konsens, was Kardioonkologie eigentlich darstellt. Letztlich kann Kardioonkologie vom Standpunkt kardiotoxischer Therapien betrachtet werden, die in der Onkologie Anwendung finden. Dazu gehört die Chemotherapie, klassisch vertreten durch die Anthrazykline, oder auch die Strahlentherapie. Daneben betrachtet die Kardioonkologie Patienten mit bekannter Herzinsuffizienz, die im Verlauf ihrer Herzerkrankung zusätzlich eine Tumordiagnose erhalten. Schließlich lässt sich die Kardioonkologie auch als Summe kardiovaskulärer Veränderungen bei Patienten mit bösartigen Tumorerkrankungen betrachten, die unabhängig von einer kardiotoxischen Therapie als unmittelbare Folge der Tumorerkrankung auftreten (Abb. 1).
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Das ESC-Leitlinien-Update 2023 bedeutet einen Paradigmenwechsel in der Behandlung der Herzinsuffizienz (HF), denn nun werden SGLT-2i sowohl für HFrEF, als auch für HFmrEF und HFpEF empfohlen. Somit können jetzt alle Patient:innen mit HF von SGLT-2i als zentralem Bestandteil der Therapie profitieren.
Dapagliflozin ist nun zur Behandlung aller Patient:innen mit chronischer symptomatischer Herzinsuffizienz zugelassen und bietet somit auch neue Hoffnung für die Therapie von jenen mit HFpEF. In der DELIVER-Studie zeigte der SGLT-2-Inhibitor eine signifikante Reduktion von Herzinsuffizienz-Hospitalisierungen und CV-Todesfällen.
Ein Konsortium führender Fachgesellschaften erarbeitete jüngst auf Basis umfangreicher Metaanalysen einen Konsens für die Therapie koronarer Herzkrankheiten. Was dabei auffiel: Die duale Plättchenhemmung (DAPT) mit Ticagrelor ist die bevorzugte Therapieoption für das akute Koronarsyndrom (ACS).