Erschienen in:
19.12.2016 | HIV | CME
HIV-Infektion
Test und Behandlung
verfasst von:
Prof. Dr. J. K. Rockstroh, J.-C. Wasmuth
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
In Europa werden je nach Land 15–80 % der HIV-Infektionen nicht oder erst spät diagnostiziert. Dabei könnte eine frühe Diagnose und rechtzeitige HIV-Therapie die Prognose des HIV-Infizierten dramatisch verbessern. Gleichzeitig ließen sich Neuinfektionen verhindern. Von größter Wichtigkeit ist daher ein HIV-Test bei Indikatorerkrankungen für HIV, beispielsweise bei sexuell übertragbaren Infektionen, oralem Soor, Herpes Zoster oder Lymphomen. Mittlerweile stellt die neu diagnostizierte HIV-Infektion unabhängig von Stadium oder Helferzellzahl eine Indikation für eine antiretrovirale Kombinationsbehandlung dar. Mit Abfall der Viruslast unter die Nachweisgrenze und anhaltender Suppression der HIV-Replikation lässt sich ein Übergang zum „acquired immune deficiency syndrome“ (AIDS) verhindern und bei rechtzeitigem Beginn sogar eine normale Lebenserwartung erreichen. Herausforderungen in der HIV-Therapie bleiben die lebenslange tägliche Medikamenteneinnahme und ihre Langzeitnebenwirkungen.