Aufatmen bei allergischer Rhinitis

Bei nasaler Obstruktion schafft eine Septumplastik in Kombination mit einer Verkleinerung einer oder beider unteren Nasenmuscheln häufig Erleichterung. Ein Forschungsteam aus Taiwan untersuchte, ob der Eingriff auch bei allergischer Rhinitis erfolgreich ist. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Patientinnen und Patienten mit persistierendem Heuschnupfen können von einer operativen Korrektur der Nasenscheidewand oder einer Verkleinerung der Nasenmuscheln profitieren, um die unterschiedlichsten Arten von Obstruktionen zu behandeln. Ob die allergische Erkrankung jedoch Auswirkungen auf das chirurgische Ergebnis hat und welche präoperativen Faktoren eine Rolle spielen können, wurde in einer prospektiven Studie von der Chang Gung University in Taoyuan, Taiwan, untersucht. Wissenschaftler um Yan-Ting Ho ermittelten mithilfe des Sino-Nasal Outcome Test-22 (SNOT-22) einen Tag vor und ein Jahr nach einer Septumplastik mit Turbinoplastik das Ergebnis des Eingriffs. Beim SNOT-22 müssen die Patientinnen und Patienten 22 Fragen beantworten und Punkte zwischen 0 (= keine Symptome) und 5 (= sehr starke Symptome) vergeben. Die Daten von 128 Teilnehmenden mit chronischer allergischer Rhinitis, die alle vom selben Chirurgen operiert wurden, kamen in die Auswertung. Zusätzlich zu den SNOT-22-Scores wurde der minimale klinisch bedeutsame Unterschied („minimal clinically important difference“, MCID) erhoben. Eine Verbesserung des SNOT-22-Scores über den MCID deutet darauf hin, dass sich durch die Behandlung die Lebensqualität des Patienten signifikant verbessert hat. Weniger Symptome nach der Korrektur Der Gesamt-SNOT-22-Score verbesserte sich nach einer Septumplastik mit Turbinoplastik signifikant von 58,8 auf 27,2 (p < 0,001). Darüber hinaus zeigten die fünf Teilbereiche rhinologische, extranasale, ohren-/gesichtsbezogene, psychologische und schlafbezogene Symptome des Tests ebenfalls eine signifikante Besserung nach dem Eingriff (alle p < 0,001). Unabhängig von Raucherstatus, Geschlecht und Art der Hauptbeschwerden konnten die Forschenden bei allen Patientinnen und Patienten mit allergischer Rhinitis in jedem Teilbereich signifikante postoperative Verbesserungen des SNOT-22-Gesamtscores beobachten. Frauen im Vorteil Im Vergleich zu den männlichen Patienten wiesen die untersuchten Frauen präoperativ deutlich höhere, postoperativ jedoch ähnliche Werte auf. Laut den Berechnungen von Ho und Kollegen hatten Frauen ein Jahr nach der Prozedur eine 7,7-fach höhere Chance auf eine absolute Verbesserung des SNOT-22-Scores. Allgemein hatte der Score vor der Op. einen deutlichen Einfluss darauf, ob ein MCID erreicht wurde: Die Forschenden ermittelten als Cut-off-Wert 42,5 im Gesamt-SNOT-22-Score präoperativ. Laut den Studienautoren kann demnach erwartet werden, dass Patienten mit allergischer Rhinitis mit einem Wert über 42,5 vor dem Eingriff eine etwa 6-fach höhere Wahrscheinlichkeit haben, nach der Sinusplastik mit Nasenmuschelverkleinerung eine klinisch relevante Verbesserung des SNOT-22-Scores zu erreichen. „Anhand der SNOT-22-Scores konnten wir zeigen zeigten, dass die Op. die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit persistierender allergischer Rhinitis mindestens ein Jahr nach dem Eingriff verbesserte“, schreiben Ho und Kollegen. Dies deute darauf hin, dass die chirurgische Behandlung einer schiefen Nasenscheidewand und hypertropher unterer Nasenmuscheln bei den Betroffenen zu einer besseren Durchlässigkeit der Atemwege und einer räumlichen Symmetrie der Nasenhöhlen führe, was nicht nur eine deutliche Verbesserung der rhinologischen Symptome, sondern auch der Ohr-/Gesichts-, Schlaf- und sogar der emotionalen Symptome brachte. Bei weiblichen Patienten und bei Patienten mit präoperativen SNOT-22-Werten über 42,5 fielen die Op.-Ergebnisse besonders positiv aus. Laut den Studienautoren sind diese beiden Patientengruppen bevorzugte Kandidaten für eine Septumplastik mit Turbinoplastik. Das Wichtigste in Kürze Frage: Ist eine Septumplastik mit Turbinoplastik bei allergischer Rhinitis wirksam? Antwort: Ja, die Scores der Patienten im Sino-Nasal Outcome Test-22 verbesserten sich signifikant. Frauen und Erkrankte mit einem Ausgangswert über 42,5 profitierten besonders von der Prozedur. Bedeutung: Bei Patientinnen und Patienten mit persistierender allergischer Rhinitis kann eine Septumplastik mit Turbinoplastik die Lebensqualität verbessern. Einschränkung: Studie mit kleiner Probandenzahl, in der mit dem SNOT-22 lediglich ein Maßstab zur Bewertung des Operationsergebnisses herangezogen wurde.

Springer Medizin

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