Erschienen in:
01.03.2009 | Originalien
Holmiumlaserablation der Prostata
Eine Alternative zum KTP
verfasst von:
Dr. M. Richter, J. Schwarz, P. De Geeter, P. Albers
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 3/2009
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Zusammenfassung
Ziele
Ablative Laserverfahren zur Therapie der benignen Prostataobstruktion (BPO) gewinnen aufgrund potenziell geringerer Komplikationsraten als quasi ambulante Therapieformen an Bedeutung. Ziel dieser prospektiven Phase-II-Studie war die Erfassung der Effektivität und der Komplikationen der Holmiumlaserablation der Prostata (HoLAP) im 1. postoperativen Jahr.
Material und Methoden
Von 06/2006 bis 12/2007 wurden 86 von 343 konsekutiven Patienten mit BPO (IPSS>10) mit dem Versapulse®-100-W-Laser (Lumenis®) mit 2,0 J/50 Hz oder 3,2 J/25 Hz behandelt. PSA, Qmax, IPSS („International Prostate Symptom Score“), Prostatavolumen und Restharn wurden prä- und postoperativ prospektiv erfasst. Das mediane Follow-up beträgt 8 (3–21) Monate.
Ergebnisse
Das Alter lag bei 71 (9–135) Jahren. Die Operationszeit betrug 77,5 min. Es gab nur eine substitutionsbedürftige Blutung. In 14/86 Fällen (16%) wurde die HoLAP mit einer transurethralen Resektion der Prostata (TURP) kombiniert. Kurzzeitige dysurische Beschwerden traten bei 26,7% der befragten Patienten auf. Die Krankenhausverweildauer lag in den meisten Fällen <48 h. IPSS, QoL, Qmax, PSA, RH und Volumen haben sich nach 3 Monaten signifikant verbessert, alle Parameter bleiben nach 12 Monaten unverändert. Die Reoperationsrate in 12 Monaten beträgt 6,8%.
Schlussfolgerung
Der Vorteil der HoLAP gegenüber der TURP ist die sehr geringe Blutungsrate und damit kurze Krankenhausverweildauer und mögliche ambulante Therapie. Besonders Patienten mit einer Prostata <50 ml profitieren von der HoLAP. Postoperative Dysurien sind der Symptomatik nach TURP vergleichbar. Langzeitergebnisse müssen die geringe Reoperationsrate bestätigen.