Erschienen in:
25.01.2019 | editorial
Homöopathie: Wann nehmen wir endlich den Kampf auf?
verfasst von:
Springer Medizin
Erschienen in:
InFo Neurologie + Psychiatrie
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Ausgabe 1/2019
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Auszug
Ich möchte dieses Editorial mit einem Fallbericht beginnen: Kurz nachdem ich meine Stelle als Direktor der Universitätsklinik für Neurologie in Essen angetreten hatte, kümmerten wir uns um eine junge Patientin mit einer initial therapierefraktären Epilepsie. In enger Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Epileptologie in Bonn gelang es, die Patientin medikamentös so einzustellen, dass die Anfallsfrequenz von ein bis drei Anfällen pro Woche auf einen Anfall pro Monat reduziert werden konnte. Dessen ungeachtet waren die Eltern mit dem Therapieerfolg nicht zufrieden und suchten mit ihrer Tochter einen Heilpraktiker auf. Dieser berichtete den Eltern, dass die von uns verschriebenen Antiepileptika den Körper vergiften würden und er sehr gute Erfolge mit einer homöopathischen Behandlung in solchen Fällen hätte. Die Eltern der Patientin setzten daraufhin die Antiepileptika ab und begannen die vom Heilpraktiker empfohlene homöopathische Therapie. Der weitere Verlauf war vorhersehbar. Vierzehn Tage später wurde die Patientin mit einem schwersten Status epilepticus eingeliefert und musste über mehrere Tage auf der Intensivstation behandelt werden. …