Erschienen in:
28.08.2017 | Hormonsubstitution | Leitthema
Genitalangleichende Operation
Frau-zu-Mann und Mann-zu-Frau
verfasst von:
Prof. Dr. med. M. Sohn, PD Dr. med. U. M. Rieger, J. Heß, PD Dr. med.
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 10/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Genitalangleichende Operationen (GAO) stellen ein relativ neues interdisziplinäres operatives Betätigungsfeld für Urologen dar.
Fragestellung
Die Entwicklung von interdisziplinären Strategien zur GAO bei Transsexualität soll nach über 20-jähriger Erfahrung auf diesem Gebiet zusammenfassend dargestellt werden.
Material und Methode
Die aktuelle zur Verfügung stehende internationale und nationale Fachliteratur wurde ebenso wie die eigene operative Erfahrung genutzt, um die aktuellen Trends und Ergebnisse der für den Urologen relevanten GAO-Chirurgie darzustellen.
Ergebnisse
Seit 1990 wurden im Patientengut der Autoren mehr als 1200 primäre GAO bei Mann-zu-Frau-(MzF-)Transsexualität und mehr als 230 primäre GAO bei Frau-zu-Mann-(FzM-)Transsexualität durchgeführt. Bei einer aktuell geschätzten Inzidenz von mindestens 1:20.000 für Patienten mit „gender dysphoria“ (GD) ist die Zahl der Betroffenen überschaubar. Die Eingriffe sollten möglichst interdisziplinär an auf diesem Gebiet erfahrenen und spezialisierten Zentren durchgeführt werden, zumal insbesondere bei FzM-Transgender eine hohe Komplikationsrate und Rate an Folgeeingriffen zu erwarten ist.
Schlussfolgerung
Die Zufriedenheit der Betroffenen Transgender ist sowohl bei MzF-, als auch bei FzM-Transsexualität mit >80 % postoperativ sehr hoch zu veranschlagen. Die operative Vorgehensweise ist inzwischen weitgehend standardisiert, wobei insbesondere bei der Rekonstruktion des Neopenis verschiedene freie Lappentechniken konkurrieren.