Erschienen in:
17.10.2018 | Hormonsubstitution | Topic
Sexualität nach gynäkologischen Krebserkrankungen
verfasst von:
Prof. Dr. med. A. Hasenburg
Erschienen in:
best practice onkologie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Sexualität ist ein wesentlicher Bestandteil der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (LQ) und kann durch eine Krebserkrankung und deren Therapie eingeschränkt werden. Bei gynäkologischen Karzinomen spielt die Restriktion sexueller Funktionen durch Operation, Chemo- und/oder Strahlentherapie eine große Rolle.
Ziel der Arbeit
Therapieinduzierte Nebenwirkungen auf sexuelle Funktion und Fertilität sollten mit jeder Patientin besprochen werden. Eine vorzeitige Menopause und der Fertilitätsverlust haben für junge Frauen eine große Bedeutung, aber auch für ältere kann der Verlust der Sexualität eine wichtige Rolle spielen. Wir beschreiben potenzielle Nebenwirkungen onkologischer Therapien sowie deren Prävention und Behandlung.
Ergebnisse
Für die meisten gynäkologischen Krebserkrankungen wird eine lokale oder systemische Östrogentherapie als sicher betrachtet. Neben lokalen symptomatischen Therapien wirken komplementärmedizinische Maßnahmen, eine psychoonkologische Begleitung und sportliche Aktivitäten zur Symptomkontrolle unterstützend. Der Partner sollte in die Behandlung einbezogen werden.
Diskussion
Ärzte müssen für die Themen LQ und Sexualität sensibilisiert werden. Da Letzteres immer noch tabuisiert wird, sollten Langzeitnebenwirkungen der onkologischen Therapie auf sexuelle Funktionen, Fertilität und Lebensqualität mit jeder Patientin diskutiert werden. Ärzte können lernen, auch schwierige Themen anzusprechen. Die spezielle Weiterbildung in Sexualmedizin eröffnet zusätzliche Chancen.