Erschienen in:
01.09.2008 | Originalien
Hornhautdickenunabhängige Methoden der Messung des Augeninnendrucks
verfasst von:
Dr. A. Hager, W. Wiegand
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 9/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Einleitung
Die Goldmann-Applanationstonometrie (GAT) stellt seit 50 Jahren den „Goldstandard“ der Messung des intraokularen Drucks (IOP) dar. Sie ist aufgrund ihrer Abhängigkeit von der zentralen Hornhautdicke (CCT) jedoch störanfällig. Mit der dynamischen Contour-Tonometrie (DCT) existiert ein Verfahren, das eine Messung des IOP unabhängig von der CCT ermöglicht. Die Handhabung des DCT erfordert Übung und ist aufwändig, sodass mögliche Alternativen gefragt sind. Hierzu bietet sich die IOP-Messung mit dem Ocular Response Analyzer (ORA) an, mit dem non-contact-tonometrisch ein korneal kompensierter IOP (IOPcc) aufgrund der Messung der kornealen Hysterese (CH) ermittelt werden kann.
Patienten und Methoden
Bei 192 Glaukomaugen und 59 Nichtglaukomaugen wurde zunächst mit dem ORA der IOPcc bestimmt. Im Anschluss erfolgte die Messung mit der DCT sowie der GAT. Die Druckwerte wurden miteinander verglichen und in Abhängigkeit von der CCT und CH analysiert.
Ergebnisse
Die Mittelwerte (±Stabw.) betrugen: IOPcc 18,38±6,3 mmHg, GAT 14,69±4,5 mmHg, DCT 15,17±3,9 mmHg, CH 9,96±2,5 mmHg und CCT 552±57 m. Die CH und CCT unterscheiden sich in beiden Gruppen nicht. Während bei der GAT eine positive Korrelation zwischen den gemessenem IOP und der CCT besteht, sind sowohl die DCT-Werte als auch die IOPcc-Werte unabhängig von der CCT. Beide Werte sind jedoch in der Bland-Altman-Analyse nicht identisch (p<0,01). Ferner divergieren beide IOP-Angaben deutlich in ihrer Abhängigkeit von der Hysterese und dem Druckniveau.
Schlussfolgerung
Da der IOPcc keine primäre Messgröße ist, sondern zusätzlich die korneale Hysterese berücksichtigt, ist ein direkter Vergleich von DCT- und IOPcc-Werten nicht zulässig und die Angabe eines Korrekturfaktors nicht sinnvoll.