Erschienen in:
08.01.2020 | Humane Papillomviren | Leitthema
Vergleich der T-Zell-Antwort im Tumormilieu von Patienten mit HPV+- und HPV−-Kopf-Hals-Karzinom
verfasst von:
T. Bastian, Prof. Dr. med. S. Lang, Dr. med. B. A. Kansy
Erschienen in:
HNO
|
Ausgabe 2/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Inzidenz der HPV-assoziierten Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereichs (KH-PECA) ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Trotz gleicher Lokalisation (Plattenepithel des Oropharynx) wie noxenassoziierte Karzinome werden mit humanem Papillomavirus (HPV) assoziierte Karzinome als eigene Tumorentität betrachtet. Die Gründe für das unterschiedliche Therapieansprechen der beiden Tumorentitäten sind noch nicht vollständig geklärt.
Methodik und Ziel der Arbeit
Untersucht wurde die Bedeutung tumorinfiltrierender T‑Lymphozyten von HPV+- und HPV−-KH-PECA anhand von Studien und Publikationen über das Tumormikromilieu, Auswirkungen auf die Prognose und das Therapieansprechen der Patienten.
Ergebnisse
Bei Patienten mit einem KH-PECA erwiesen sich ein positiver HPV-Status sowie eine erhöhte Anzahl an CD8+-T-Zellen (CD, „cluster of differentiation“) für das Therapieansprechen und die Gesamtprognose als signifikant. Eine verminderte Expression der EGF(„epidermal growth factor“)-Rezeptoren korreliert mit einer erhöhten TH1‑Zytokinsekretion von CD4+-T-Zellen, die in ihrer Funktion als T‑Helfer-Zelle u. a. Makrophagen, dendritische Zellen und zytotoxische CD8+-T-Zellen aktivieren können. Regulatorische T‑Zellen (Treg) haben über verschiedene metabolische Wege und Signalwege (IL[Interleukin]‑4, IL-10, TGF‑β [„transforming growth factor‑β“]) eine immunsuppressive Wirkung im Tumormikromilieu.
Schlussfolgerung
Der Stellenwert des adaptiven Immunsystems für den klinischen Therapieerfolg und die Prognose der Patienten wurde in verschiedenen Studien bestätigt. Das Verständnis der immunologischen Vorgänge im Tumormilieu spielt dabei eine wichtige Rolle für die Entwicklung neuer Therapieansätze.