Erschienen in:
01.06.2009 | Originalien
Implantatallergieregister – ein erster Erfahrungsbericht
verfasst von:
Dr. R. Eben, R. Walk, B. Summer, S. Maier, M. Thomsen, P. Thomas
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund
In Kasuistiken wird über Fälle von Metallimplantatallergie berichtet, während größere Untersuchungen zu Häufigkeit und Auslösern fehlen.
Material und Methoden
Wir betreuen seit 5 Jahren ein Metallimplantatallergieregister, in das wir Daten aus unserer Spezialsprechstunde (Münchener Implantatsprechstunde) und aus eingesandten Dokumentationsbögen eingeben. Erfasst werden Anamnese, Klinik und Allergietestergebnisse bei Patienten mit Verdacht auf Osteosynthesen-/Endoprothesenmaterialunverträglichkeit.
Ergebnisse
Unter den derzeit 239 Patienten stehen als Beschwerden Schmerzen (68,2%), Schwellung (42,1%) und Rötung (33,5%) im Vordergrund; 29,6% der Patienten weisen eine Kontaktallergie gegen Metalle auf, 24,8% gegenüber potentiellen Knochenzementkomponenten. Sonderkonstellationen wie persistierende Entzündungsreaktionen auf Metallpartikel bei Nickel-/Kobaltallergie oder Beschwerdefreiheit nach Wechsel auf Alternativmaterialien werden erkennbar.
Schlussfolgerung
Bei Verdacht auf Implantatunverträglichkeit sollte nach Ausschluss von Differenzialdiagnosen wie Infekt oder mechanisches Versagen auch eine allergologische Diagnostik erfolgen, zu der ein Epikutantest unter Einschluss einer Knochenzementreihe gehört.