Erschienen in:
02.08.2021 | Knochendefekte | CME
Autologe Spongiosa- und trikortikale Spanentnahme aus dem hinteren Beckenkamm
verfasst von:
Dr. Steffi S. I. Falk, Prof. Dr. Thomas Mittlmeier
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 4/2021
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Zusammenfassung
Operationsziel
Die Gewinnung von autologem knöchernem Material – Spongiosa wie auch Knochenspänen – aus dem Beckenkamm ist eine effiziente Methode zur Auffüllung oder Überbrückung knöcherner Defekte, wie sie bei epimetaphysären Frakturen (z. B. Tibiakopf), Pseudarthrosen oder im Rahmen von rekonstruktiven Eingriffen (z. B. bei Arthrodesen, Spondylodesen, Tumoren oder infektbedingten Defekten) auftreten können.
Indikationen
Sämtliche Knochendefekte mit einer maximalen Defektstrecke von 4–5 cm Länge.
Kontraindikationen
Ablehnung der Operation durch den Patienten, Infektionen oder Hinweise auf pathologische knöcherne oder weichteilige Veränderungen am hinteren Beckenkamm sowie die Unerfahrenheit des Operateurs mit dem Verfahren.
Operationstechnik
Offene Darstellung des hinteren Beckenkamms und Entnahme eines knöchernen Spans und/oder Spongiosa mit einer zuvor planerisch festgelegten Dimensionierung. Je nach Blutungsneigung kann eine Saugdrainage eingelegt werden.
Weiterbehandlung
Nach der Entnahme ist eine konsequente Rückenlagerung zur Wundkompression sinnvoll, ebenso eine suffiziente Analgesie. Die Mobilisationsfähigkeit ist durch die Hauptoperation vorgegeben. Das Becken ist in seiner Stabilität durch die Beckenspanentnahme nicht kompromittiert, und eine Vollbelastung auf der operierten Seite ist somit durchführbar.