Erschienen in:
01.07.2013 | Originalien
Implantatfreie tibiale Fixierung des hinteren Kreuzbandes
Entwicklung und biomechanische Testung
verfasst von:
T. Wehrhahn, M. Ettinger, M. Petri, E. Liodakis, C. Hurschler, U.-V. Albrecht, C. Krettek, Prof. Dr. M. Jagodzinski
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 7/2013
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Zusammenfassung
Einleitung
Eine stabile Press-fit-Fixierung des hinteren Kreuzbandes (HKB) ist aufgrund der Implantatfreiheit eine in Betracht zu ziehende Technik zur ligamentären Kniegelenkrekonstruktion. Bis zum jetzigen Zeitpunkt existieren keine biomechanischen Daten bezüglich einer Press-fit-Fixierung zur Rekonstruktion des HKB. Zweck dieser Studie war es, die biomechanischen Eigenschaften von Hamstring- und Quadrizepssehnentransplantaten in Press-fit-Technik mit denen einer Interferenzschraubenfixierung zu vergleichen.
Material und Methoden
Insgesamt wurden Hamstring- und Quadrizepssehnentransplantate von 20 Leichenkniegelenken verwendet, deren Alter 49,2±18,5 Jahre betrug. Eine Press-fit-Fixierung der Semitendinosussehne (K) und eine Quadrizeps-Knochenblock-Fixierung (Q) wurden mit der Fixierung mittels Interferenzschraube (I) verglichen. Es wurden 3 Gruppen á 9 Präparate gebildet, die an insgesamt 27 porcinen tibiaezyklischen Dehnungen ausgesetzt und anschließend bis zum Versagen belastet wurden. Die maximale Versagenslast, das Dehnungsverhalten und die Elongation während der Belastung wurden untersucht.
Ergebnisse
Die maximale Versagenslast betrug 518±157 (387–650) N für die K-Gruppe, 620±102 (541–699) N für die Q-Gruppe und 558±119 (466–650) N für die I-Gruppe. Die Steifigkeit betrug 55±27 (18–89) N/mm für die K-Gruppe, 65±21 (49–82) N/mm für die Q-Gruppe und 117±62 (69–165) N/mm für die I-Gruppe. Die Elongation zeigte für alle Gruppen einen signifikanten Größenunterschied zwischen dem 1. und 5. Zyklus im Vergleich zur Elongation zwischen dem 5. und 20. Zyklus (p<0,03).
Schlussfolgerung
Alle Techniken wiesen die größte Längenänderung während der initialen zyklischen Belastung auf. Die maximale Versagenslast und das Dehnungsverhalten zeigten signifikante Differenzen zwischen den unterschiedlichen Fixierungstechniken. Die Q-Fixierung wies vergleichbare biomechanische Eigenschaften auf wie eine reine Sehnenfixierung mit einer Interferenzschraube (I). Die biomechanischen Eigenschaften der K-Gruppe waren schlechter.