Erschienen in:
01.03.2012 | Leitthema
Individuelle Therapieziele bei Diabetespatienten mit koronarer Herzkrankheit und Herzinsuffizienz
verfasst von:
K. Hess, Prof. Dr. N. Marx
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 2/2012
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Zusammenfassung
Patienten mit Diabetes mellitus haben ein deutlich erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit (KHK), die durch das Vorliegen eines generellen prothrombotischen Profils sowie diabetesassoziierter Komplikationen mit einer schlechteren Prognose verbunden ist. Dies macht eine effektive und spezifische Therapie notwendig. Angestrebt wird eine Blutdrucksenkung <140/90 mmHg, LDL-Werte <70 mg/dl und ein HbA1c-Zielwert von 6,5–7,0% (7,7–8,5 mmol/l) unter Vermeidung von Hypoglykämien. Beim akuten Myokardinfarkt sollten aus kardiologischer Sicht Glukosewerte zwischen 100–150 mg/dl angestrebt werden und die Patienten mit „drug eluting stents“ (DES) oder bei komplexen Läsionen herzchirurgisch versorgt werden. Zusätzlich zur KHK entwickeln Patienten mit Diabetes mellitus häufig eine diabetische Kardiomyopathie, die mit einer schlechten Prognose assoziiert ist. Die Therapie der Herzinsuffizienz dieser Patienten unterscheidet sich nicht von der nichtdiabetischer Individuen, jedoch ist eine suffiziente Einstellung des Diabetes mellitus mit HbA1c-Zielwerten von 6,5–7,0% (7,7–8,5 mmol/l) anzustreben, wobei ebenfalls Hypoglykämien vermieden werden sollten.