Erschienen in:
01.08.2009 | Klinische Pharmakologie
Injektion von Biomaterialien zur Verbesserung des Remodelings nach Myokardinfarkt
verfasst von:
M. Halbach, PD Dr. J. Müller-Ehmsen
Erschienen in:
Die Kardiologie
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Ausgabe 4/2009
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Zusammenfassung
Die Injektion von Biomaterialien nach Myokardinfarkt stellt ein neues Therapiekonzept dar, bei dem durch das Einbringen einer artifiziellen Matrix eine Verbesserung des ventrikulären Remodelings erzielt werden soll. Mehrere tierexperimentelle Studien ergaben, dass Infarktexpansion und Ventrikeldilatation im Vergleich zu einer Kontrollgruppe verringert und die Pumpfunktion durch die Injektion von Biomaterialien verbessert werden können. Basierend auf umfangreichen tierexperimentellen Daten, wurde kürzlich die erste klinische Phase-I-Studie zur Injektion eines Biomaterials begonnen. Bei dieser Studie wird Alginat verwendet, das in flüssigem Zustand intrakoronar injiziert und durch die erhöhte Kalziumkonzentration im Infarktgebiet in einen gelförmigen Zustand überführt wird. Bislang konnten keine Nebenwirkungen beobachtet werden. Vor einem Einsatz in der klinischen Routine muss der therapeutische Effekt der Alginatinjektion jedoch in kontrollierten klinischen Studien nachgewiesen werden. Sollten sich die vielversprechenden tierexperimentellen Daten in der Klinik bestätigen, könnte sich die Alginatinjektion zu einer wichtigen Therapieoption für Patienten mit akutem Myokardinfarkt entwickeln.